Bald kein Aldi Süd mehr? Angeblich laufen geheime Verhandlungen über Zusammenschluss

Bislang trennt eine imaginäre Linie durch Hessen und Nordrhein-Westfalen das, was zumindest im Volksmund schon immer zusammengehört: die beiden Discounter Aldi Süd und Aldi Nord. Seit 1961 agieren die Lebensmitteleinzelhändler unabhängig voneinander und haben sich zunächst Deutschland - und später gar die ganze Welt - aufgeteilt. Damit könnte nun Schluss sein, die Wiedervereinigung der „Albrecht Diskont“ könnte unmittelbar bevorstehen, glaubt man Medienberichten.

Wie die Wirtschaftswoche berichtete, soll es gleich mehrere Pläne geben, die Süd- und Nord-Vertreter unter dem Dach einer gemeinsamen Holding zu vereinen. Das Branchenmagazin bezieht sich dabei auf „mehrere Familieninsider“. Ursprünglich, so der Bericht weiter, sollen die beteiligten Familien Heister (Aldi Süd) und zwei Linien der Familie Albrecht (Aldi Nord) sogar eine Fusion bis Ende des Jahres angestrebt haben. Insider halten das jedoch für unrealistisch. Ein erster Schritt könnte in der gemeinsamen Nutzung von IT und Software liegen.

Ein weiterer Bericht der Bild-Zeitung scheint der ursprünglichen Meldung nun zu widersprechen. Demnach hieß es aus Unternehmenskreisen von Aldi Nord, der Bericht entspreche nicht den Plänen der Discounter. Weitere enge Zusammenarbeit sei zwar vorgesehen, man werde aber weiterhin als zwei getrennte Unternehmen mit unterschiedlichen strategischen Ausrichtungen und Personalplanungen auftreten. Zudem wird infrage gestellt, ob eine Fusion aus Wettbewerbsgründen überhaupt möglich ist. Eine Vereinigung würde demnach wohl beim Bundeskartellamt auf unüberwindbare Widerstände treffen.

Offiziell schweigen sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord derzeit noch zu möglichen Plänen.