Bayerischer Automobilzulieferer Schlemmer meldet Insolvenz an

11.1.2020, 17:12 Uhr
In Haßfurt stellt Schlemmer vor allem Kabelschutzsysteme für Autos und Motorräder her - wie es am Standort weitergeht, ist noch offen.

© Schlemmer In Haßfurt stellt Schlemmer vor allem Kabelschutzsysteme für Autos und Motorräder her - wie es am Standort weitergeht, ist noch offen.

Das Unternehmen hatte laut Berichten des Bayerischen Rundfunk und der Wirtschaftswoche bereits kurz vor Weihnachten einen Insolvenzantrag gestellt - weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Der Kunststoffspezialist Schlemmer hatte 2019 wie andere Automobilzulieferer mit einer schwierigen Auftragslage zu kämpfen. Im Oktober leitete dann zunächst die Schlemmer-Tochter Hoppe eine Insolvenz in Eigenverwaltung ein. Nun folgte auch der Mutterkonzern.

Aussichten laut Insolvenzverwalter gut

Das Unternehmen hat weltweit 3.800 Mitarbeiter, mehr als 200 sind auch in Franken beschäftigt. In Haßfurt nahe Schweinfurt zeigt man sich von der Insolvenz überrascht. "Das kommt völlig überraschend für uns," sagte Haßfurts Bürgermeister Günther Werner dem BR. Er wolle in den nächsten Tagen auf die Verantwortlichen zugehen und besprechen, was das Verfahren für die Arbeitsplätze vor Ort bedeute. In dem unterfränkischen Werk werden vor allem Kabelschutzsysteme hergestellt.

Die Aussichten für Schlemmer sind laut dem BR-Bericht aber nicht schlecht. Insolvenzverwalter Hubert Ampferl sagte, der Betrieb laufe erst einmal nahtlos weiter. Banken hätten die notwendigen Gelder bereitgestellt, die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Gespräche mit möglichen Investoren sollen folgen.

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