"Irgendwann ging das Geld aus"

Beliebter Bio-Bäcker insolvent: Was Kunden der fränkischen Filialen jetzt wissen müssen

Kerstin Freiberger

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10.7.2023, 16:30 Uhr
Ein Mitarbeiter nimmt in einer Bäckerei eine Brezel aus einer Auslage (Symbolbild).

© Bernd Weißbrod/dpa Ein Mitarbeiter nimmt in einer Bäckerei eine Brezel aus einer Auslage (Symbolbild).

Die Schulers Biobackhaus GmbH - mit Sitz in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) und elf Filialen in der Region - hat Insolvenz angemeldet. In Eigenverwaltung soll nun der Betrieb wieder wirtschaftlich gemacht werden.

Für die Kunden soll sich nichts ändern: "Das Geschäft läuft normal weiter", sagt der Berliner Rechtsanwalt Jörg Franzke, der mit der Sanierung beauftragt ist. Insgesamt gehören acht Verkaufsstellen sowie drei Cafés zu dem Betrieb. Filialen sind in Dietenhofen, Ansbach, Trautskirchen, Feuchtwangen, Fürth, Zirndorf und Nürnberg.

Die 103 Mitarbeiter müssen sich laut Franzke keine Sorgen machen. Ein Personalabbau sei nicht geplant. Im Gegenteil: Auf der Internetseite werden mehrere Stellen und auch Ausbildungsplätze angeboten. Franzke meint dazu: "Wir sind bester Dinge, dass es langfristig weiterläuft."

"Irgendwann ging das Geld aus"

Die meisten Geschäftsstellen gehörten früher zur Bäckerei Held. Anfang 2022 hat Günter Schuler, der in Franken auch mehrere Edeka-Filialen betreibt, die mehr als 120 Jahre alte Dietenhofener Bäckerei Held übernommen. Die dazugehörigen Filialen führte er unter dem Namen Schulers Biobackhaus weiter. Auch neue Läden kamen dazu. "Es wurde investiert und ausgebaut", erklärt Franzke.

Wegen der Inflation sei jedoch weniger gekauft worden, dazu seien die hohen Energiepreise gekommen. "Irgendwann ging das Geld aus", sagt Franzke, der seit vier Wochen als Sanierungsbeauftragter bei Schulers Biobackhaus tätig ist.

Er ist zuversichtlich: "Es gibt schon erste Erfolge." Kunden würden bereits zurückkommen. Zudem gebe es Einsparungen, Strukturen würden geändert, Synergieeffekte genutzt. Die einzelnen Verkaufsstellen würden mehr Freiraum bekommen. Für die Kunden habe das keine Nachteile: "Unsere Mitarbeiter sind jetzt noch aufmerksamer und freundlicher", sagt der Sanierungsbeauftragte.

Zum vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Ansbach Rechtsanwalt Joachim Exner aus Nürnberg bestimmt. Er hat die Aufsicht über das Verfahren.