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Bekannte Ökonomen warnen vor negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft nach einem Einzug der AfD in den Bundestag. Demnach warnen die Experten davor, dass die mögliche "neue Bundesregierung mehr auf populistische Debatten eingehen wird, als sich auf wichtige wirtschafts- und sozialpolitische Reformen zu konzentrieren."
"Fremdenfeindliche Aussagen von Parteien, die in Parlamenten vertreten sind, können ähnlich wie fremdenfeindliche Übergriffe Investoren abschrecken", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, dem "Handelsblatt".
Auch der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, befürchtet Folgen für den Standort Deutschland. "Wenn die Medien von einem wirtschaftsliberalen Flügel sprechen, gehen sie der Partei auf den Leim", sagte Hüther der Zeitung. "Es gibt in einer Partei, die auf Abschottung, Fremdenfeindlichkeit und Hass setzt, keine Reservate des Liberalismus. Deshalb wäre die AfD als drittstärkste Kraft eine Belastung für den Standort Deutschland."
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sieht in dem erwarteten Einzug der AfD in den nächsten Bundestag ein "Risiko" für die Wirtschaftspolitik. "Die Gefahr ist groß, dass die neue Bundesregierung mehr auf populistische Debatten eingehen wird, als sich auf wichtige wirtschafts- und sozialpolitische Reformen zu konzentrieren", sagte Fratzscher dem "Handelsblatt".
Umfragen zufolge kann die AfD damit rechnen, bei der Bundestagswahl am 24. September erstmals in den Bundestag gewählt zu werden. Je nach Erhebung könnte die Partei sogar drittstärkste Kraft werden.