Rewe vor Einstieg

Bier-Zoff droht: Fliegen diese Produkte bei Kaufland und Edeka aus dem Sortiment?

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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17.1.2024, 10:18 Uhr

Deutschland gilt als eine Biertrinker-Nation. Fast nirgendwo anders ist man so stolz auf seine teilweise Jahrhunderte alten Rezepturen und Reinheitsgebote. Ob dunkel, hell, süffig, herb, Weizen, Fass- oder Starkbier: Die Bundesrepublik, aber vor allem auch Bayern, Franken und die Region stehen für echte Biertradition. In zwei beliebten deutschen Supermärkten könnte es nun jedoch zu einem kleinen „Bierstreit“ kommen. Wie die Lebensmittel Zeitung nun berichtet, verhandle derzeit die Krombacher Gruppe mit mehreren Supermarktketten über einzelne Produktpreise. Konkret gehe es hier mit Krombacher, Schweppes und Vitamalz um gleich drei namhafte Produkte. So berichtet das Medium weiter, dass mit der Supermarktkette Edeka bislang noch keine Einigung erzielt werden konnte. Leere Regale würden derzeit jedoch noch nicht drohen, denn: Der Supermarkt-Riese peilt derzeit noch keinen Bestellstopp der genannten Produkte an. Alle drei Marken würden erst einmal dem Sortiment erhalten bleiben, teilte ein Sprecher hierzu weiter mit.

Anders die Lage jedoch bei Kaufland. Auch hier würden derzeit entsprechende Gespräche zwischen Krombacher und Kaufland laufen. Wie das Portal Chip dazu berichtet, steht hier vor allem der Einstieg der Rewe-Gruppe beim Getränkelogistiker „Trinks“ im Fokus. Neben Warsteiner und Bitburger sei hier nämlich auch Krombacher beteiligt. „Trinks“ selbst schreibt dazu auf seiner Website: „So wird der Lebensmittelhändler Rewe – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden – sich im Rahmen einer umfassenden Kapitalerhöhung mit einem Anteil von 50 Prozent an Trinks beteiligen. Die anderen 50 Prozent verteilen sich in jeweils gleicher Höhe auf die bisherigen Gesellschafter Bitburger Braugruppe, Krombacher Brauerei und Warsteiner Brauerei."

Hier droht durchaus Konfliktpotential. Im Extremfall könnte sich Kaufland dazu entscheiden, die Brauerei aus dem Warenangebot zu nehmen. Blickt man in die Vergangenheit, wird man in diesem Zusammenhang fündig: Bereits im Jahre 2012 nahm Kaufland einst Produkte des Händlers Krombacher aus dem Sortiment – und das für ganze sechs Jahre. Grund damals waren auch hier Preiserhöhungen.

Auch in der jüngeren Vergangenheit kam es zu ähnlichen Situationen: Vor allem auch durch die weltweite Covid-19-Pandemie sowie finanzielle und wirtschaftliche Auswirkungen rund um den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, waren viele Produkte deutlich teurer geworden oder gar nicht erst lieferbar, weil Produktionsketten unterbrochen werden mussten. Schon damals hatten sich verschiedene Supermarktketten dazu entschlossen, Preiserhöhungen von Herstellern nicht einfach so hinzunehmen und teilweise Produkte einfach nicht mehr in den Filialen anzubieten. Stattdessen setzte man den Fokus stärker auf Eigenmarken.

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