Buhlen um Mitarbeiter: Das bieten Siemens, Adidas und Co.

10.10.2017, 14:46 Uhr
Buhlen um Mitarbeiter: Das bieten Siemens, Adidas und Co.

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Zum Start der Absolventenmesse Akademika im Nürnberger Messezentrum am Dienstag haben wir eine große Unternehmen befragt, was genau sie zum Wohlbefinden ihrer Beschäftigten offerieren.

Das Gehalt muss passen. Geld ist aber nur eines von vielen Kriterien, um einen Job attraktiv zu finden. Die heutige Generation von Hochschulabsolventen stellt Ansprüche. Sie will Arbeitsinhalte mitgestalten und am Ende des Tages noch Zeit und Kraft für ein Privatleben haben. Aber auch handfeste Vorteile vom Arbeitgeber: mein Smartphone, mein Home Office, meine Fitness, der Kita-Platz für mein Kind. 

Wie wichtig Hilfen bei der Kinderbetreuung sind, weiß auch der größte Arbeitgeber in Mittelfranken: Siemens hatte sich vor Jahren zum Ziel gesetzt, in Deutschland 2000 Kita-Plätze zu schaffen. Diese Marke wird bald übertroffen sein. Denn neben den bestehenden vier "SieKids"-Häusern in Erlangen plus einem in Forchheim wird im Herbst eine Kita in Nürnberg offiziell eröffnet. 

Doch es fließt auch Geld: So überweist Siemens Eltern von nicht schulpflichtigen Kindern einen Betreuungszuschuss von 100 Euro pro Monat. Doch es kommt noch besser: Zusätzliche 500 Euro Betreuungskosten erstattet der Arbeitgeber monatlich, wenn Mitarbeiter innerhalb der ersten 14 Lebensmonate ihres Kindes zur Firma zurückkehren.

Integration statt Balance

Mit einer Kita kann Electrolux nicht dienen, dafür aber mit einem "Incentive-Programm". Incentives sind Anreize und Vergünstigungen, um Bewerber mit begehrten Abschlüssen anzulocken und zu Bestleistungen anzuspornen. "Wir wollen damit die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigen. So soll ihnen ermöglicht werden, ihre Ziele  im Beruf und im Privaten erreichen können", sagt Joy Riemer, Personalleiterin für den Vertrieb Electrolux in Deutschland und Österreich mit Sitz in Nürnberg. Deshalb ist der Hausgerätehersteller abgerückt vom Leitbild Work-Life-Balance und nennt das Ineinandergreifen beruflicher und privater Bedürfnisse lieber Work-Life-Integration. "Die Arbeit soll in das Leben des Mitarbeiters integriert werden", erklärt die Personalchefin.

Entscheidend sei die Frage: Was braucht der Mitarbeiter, um die geforderte Leistung in seinem aktuellen Lebensabschnitt zu erbringen?  
Sport und Gesundheitsmanagement bieten alle befragten Betriebe. Allerdings - was Wunder - stechen Adidas und Puma darin alle anderen aus.

Das geht so weit, dass etwa die Drei-Streifen-Firma im neuen Herzogenauracher Parkhaus Fahrradplätze bietet samt Spind und Dusche. Denn nicht wenige Mitarbeiter strampeln mit den Rad zur Arbeit. Und wozu strampeln sich Firmen so ab? Weil das der Arbeitgebermarke guttut, was wiederum nottut, um die Qualifiziertesten zu gewinnen und zu halten. Auch in einer Kleinstadt. Wer wüsste das besser als die beiden Sportartikelkonzerne.

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