CO₂-Abgabe macht das Heizen teuer: Kostensteigerung im dreistelligen Bereich

Hicran Songur

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5.6.2023, 12:00 Uhr
Durch die CO2-Abgabe wird das Heizen für den Endverbraucher teurer. 

© IMAGO/Achim Duwentäster, IMAGO/teamwork Durch die CO2-Abgabe wird das Heizen für den Endverbraucher teurer. 

Aktuell kostet eine Kilowattstunde Gas laut dem "Check24"-Gaspreisindex 11,7 Cent. Die CO₂-Abgabe erhöht die Heizkosten um fünf Prozent. Einer Berechnung von "Check24" zufolge, muss eine Musterfamilie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh eine CO₂-Abgabe in Höhe von 128,40 Euro aufbringen. Für einen Singlehaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh im Jahr sind das zusätzliche Kosten von 32,10 Euro.

CO2-Abgabe: Übersicht der Mehrkosten für Gaskunden.

CO2-Abgabe: Übersicht der Mehrkosten für Gaskunden. © CHECK24

Bis 2026 soll der CO₂-Preis schrittweise bis auf maximal 65 Euro pro Tonne ansteigen. Somit würde die Abgabe für eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh auf maximal 309,40 Euro steigen. Die Gaskosten für die Musterfamilie erhöhen sich so voraussichtlich um 13 Prozent. Für einen Einpersonenhaushalt (5.000 kWh) mit einem durchschnittlichen Gaspreis von 13,7 Cent die Kilowattstunde steigen die Kosten bis 2026 auf maximal 77,35 Euro. Das sind elf Prozent höhere Gaskosten pro Jahr.

Fossile Brennstoffe sollen teurer werden

„In den kommenden Jahren wird das Heizen mit Gas und Öl nicht nur durch die CO₂-Abgabe kontinuierlich teurer“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei "Check24". Vielmehr rechne Suttner damit, dass fossile Brennstoffe in Zukunft insgesamt teurer werden. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt er einen Anbietervergleich: "Durch einen Wechsel aus der teuren Gasgrundversorgung zu einem alternativen Anbieter sparen Verbraucher:innen im Schnitt 603 Euro.“.

Da beim Verbrennen von Heizöl mehr CO₂-Emissionen anfallen als beim Gas, sind die Kosten für Verbraucher mit einer Ölheizung insgesamt höher. In Summe bedeutet das eine Preiserhöhung um elf Prozent. Demzufolge muss eine Musterfamilie mit einem jährlichen Verbrauch von 2.000 Liter Heizöl 2023 insgesamt 189,19 Euro zusätzlich zahlen. Ein Singlehaushalt (500 Liter) hat aufgrund der CO₂-Abgabe Mehrkosten von 47,30 Euro im aktuellen Jahr.

CO2-Abgabe: Übersicht der Mehrkosten für Heizölkunden.

CO2-Abgabe: Übersicht der Mehrkosten für Heizölkunden. © CHECK24

Bis 2026 erhöhen sich die Kosten für Heizöl durch die CO₂-Abgabe um bis zu 23 Prozent, sowohl für eine Familie als auch für einen Einpersonenhaushalt. Eine Familie muss dann zusätzlich bis zu 409,91 Euro im Jahr an Mehrkosten zahlen - ein Single bis zu 102,48 Euro.

Gaspreis im Großhandel so niedrig wie seit über einem Jahr nicht

Der Gaspreis im Großhandel ist auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr gefallen. Im Jahresdurchschnitt 2022 kostete eine Megawattstunde Gas 125 Euro. Im Mai 2023 kostete Gas im Schnitt nur 25 Euro (European Gas Spot Index THE) - das ergibt ein Minus von 80 Prozent.

Auch der Heizölpreis ist in den vergangenen Monaten gesunken. Während er im Herbst vergangenen Jahres mit 171 Euro pro 100 Liter einen Höchstwert erreichte, sinkt der Preis seitdem kontinuierlich. Aktuell liegt er bei 88 Euro. Das ist ein Minus von 49 Prozent im Vergleich zum Herbst 2022.

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