Deutsche Post: Mehr Effizienz? Dann bitte bessere Qualität

5.7.2019, 17:46 Uhr
Die Deutsche Post hat Anfang Juli das Porto für Briefe erhöht.

© Monika Skolimowska/ZB (dpa) Die Deutsche Post hat Anfang Juli das Porto für Briefe erhöht.

Sie besteht zum einen darin, dass die 2015 ausgliederte Billigtochter DHL Delivery zurückgeholt wurde in einen gemeinsamen Betrieb der Deutschen Post AG. Für diese 13.000 damals outgesourcten Paketzusteller gelten nun die gleichen Tarifregeln wie für die Postmitarbeiter in der Zustellung. Damit hat Post-Chef Appel einen großen Fehler korrigiert.

Das Zwei-Klassen-Bezahlsystem wurde aufgehoben. Das ist auch nützlich für die Gewinnung neuer Mitarbeiter, die vor allem wegen des Booms im Paketsektor dringend gebraucht werden. Doch auch die Briefzusteller müssen sich umgewöhnen: Weil die Bürger immer weniger Briefe schreiben, haben die Zusteller entsprechend weniger auszutragen.

Zahl der Beschwerden verdoppelt

Damit sie trotzdem auf ihre Stückzahlen kommen, werden ihnen auch kleinere Pakete mitgegeben: Auf diese Weise will der Konzern Synergien schaffen, seine Wettbewerbsfähigkeit steigern und Profitabilität verbessern. Was die Konsumenten aber auch zu Recht fordern, ist eine Qualitätsverbesserung. Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der Beschwerden über Postdienste insgesamt bei der Bundesnetzagentur glatt verdoppelt. Und das erhöhte Porto?

Schlimm für manche kleine Online-Shops, doch halb so schlimm für uns Normalverbraucher. Die zehn Cent mehr pro Brief tun niemandem weh, zumal ein Haushalt im Durchschnitt nur 2,34 € für Briefe ausgibt – im Monat. Und wie eine kleine Umfrage unserer Redaktion vor einem DHL-Shop ergab, werden es womöglich noch geringere Ausgaben. Die meisten Passanten sagten: "Ich verschicke nichts mehr per Post."

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