Ärger im Netz

Deutscher Supermarkt-Riese kündigt Änderung an - und erntet heftige Kritik

3.4.2024, 10:16 Uhr
Bei Rewe steht eine weitreichende Änderung bevor.

© IMAGO / Funke Foto Services Bei Rewe steht eine weitreichende Änderung bevor.

"Mach Schluss mit ausgedruckten Kassenbons", wirbt Rewe in einem kurzen Clip auf Facebook. Die Supermarkt-Kette bietet künftig den sogenannten "eBon" an: Anstelle von klassischen Kassenzetteln aus Papier erhalten die Kundinnen und Kunden künftig ihren Kaufbeleg per Mail oder in einer speziellen App. Das teilte Rewe Ende März mit.

Konkret begründet der Supermarkt-Riese die Entscheidung für die digitale Variante mit zwei Argumenten: Erstens seien "eBons" deutlich umweltfreundlicher als Papierzettel, welche oftmals nicht berücksichtigt und direkt weggeworfen werden. Und zweitens sammeln sich die Kassenbons nach Angaben des Supermarktes oftmals im Portemonnaie der Kundinnen und Kunden. Um also die Umwelt zu schonen und Platz im Geldbeutel zu sparen, setzt Rewe zukünftig auf digitale Kaufbelege.

Auf die Neuigkeit reagierten viele Facebook-User unter dem entsprechenden Post mit Verärgerung und Verunsicherung. Zahlreiche Kundinnen und Kunden befürchten etwa Probleme bei der Warenrückgabe. Eine Nutzerin schreibt: "Wenn ich schon zu Hause bin, und es sind Unstimmigkeiten, müsste ich noch mal zum Markt fahren." Abgesehen von den rein pragmatischen Gründen stellt ein weiterer Kunde auch die Wertigkeit von "eBons" in Frage. Rewe stellte indes klar, der digitale Kaufbeleg besäße "die gleiche Garantiefunktion wie der Papierbon" – und genüge demnach zur Rückgabe vor Waren.

Als zweites Problem spricht die Facebook-Community an, dass nicht alle Kundinnen und Kunden technikaffin beziehungsweise überhaupt im Besitz der erforderlichen Technik seien. Die Nutzung der speziellen Apps könne insbesondere ältere Kundschaft überfordern. Allerdings versicherte Rewe hierzu: "Unser eBon ist keinesfalls Pflicht und wird nur aktiviert, wenn du ihn über unsere Website oder App beantragst." Klassische Kassenzettel aus Papier werden also weiterhin ausgestellt, die digitale Variante stellt eine Alternative und keinen Ersatz dar.

Eine dritte Befürchtung rund um die "eBons" betrifft den Datenschutz. Einige User werfen Rewe vor, sie zu kontrollieren und sämtliche Daten zu erheben: "Alles digital, dass man alles nachvollziehen kann, was der Kunde für Neigungen hat." Diese Vorwürfe wies der Supermarkt-Riese entschieden zurück: Auf dem digitalen Kassenbon werde nur vermittelt, was ohnehin auf dem Papierzettel stehen würde.

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