Von Adidas bis Siemens

Die Mär vom Ausverkauf: Deutschlands Konzerne sind auf ausländisches Kapital angewiesen

Manuel Kugler

Redaktion Politik und Wirtschaft

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18.8.2023, 05:55 Uhr
Adidas hat mit 73 Prozent einen besonders hohen Anteil ausländischer Investoren. Nur 8 Prozent der Aktien des Herzogenauracher Weltkonzerns sind in deutscher Hand.

© imago images/ZUMA Press/Avishek Das, NN Adidas hat mit 73 Prozent einen besonders hohen Anteil ausländischer Investoren. Nur 8 Prozent der Aktien des Herzogenauracher Weltkonzerns sind in deutscher Hand.

In einer daueraufgeregten Gesellschaft lässt sich alles zum Skandal stilisieren, vermutlich also auch das: Deutschlands Top-Konzerne gehören größtenteils ausländischen Investoren, die dann auch am stärksten an den Gewinnen partizipieren. Der Ausverkauf Deutschlands, so scheint's, ist in vollem Gang.

Globale Märkte, globale Konzerne

Wer nicht an schnellen Schuldzuweisungen, sondern an einer seriösen Einschätzung interessiert ist, muss das ganze Bild betrachten: Denn zur Wahrheit gehört, dass Konzerne wie Adidas und Siemens nur noch einen kleinen Teil ihrer Umsätze in Deutschland erwirtschaften, für ihren Erfolg also Auslandsmärkte entscheidend sind. Dass ausländische Investoren sich vermehrt in die Konzerne einkaufen, ist schlicht Folge davon.

Wer fordert, was in Deutschland gerne gefordert wird - der Staat möge das doch bitte verbieten! -, tut dies zum Schaden eben der Konzerne, die eine solche Maßnahme vermeintlich schützen soll. Sie kämen so kaum noch an genug Kapital für Investitionen, die sie brauchen, um weiterhin zu sein, was sie sind: Top-Konzerne - und Top-Arbeitgeber.

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