Faber-Castell, Schwan-Stabilo, Staedtler: Hier gibt es nicht nur Bleistifte

29.11.2021, 17:09 Uhr
Es gibt sie in verschiedenen Härtegraden, ihr Aussehen unterscheidet sich je nach Modell und Hersteller und sie sind für Franken so wichtig, dass sie im Nürnberger Museum Industriekultur Einzug gehalten haben: Bleistifte.
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Es gibt sie in verschiedenen Härtegraden, ihr Aussehen unterscheidet sich je nach Modell und Hersteller und sie sind für Franken so wichtig, dass sie im Nürnberger Museum Industriekultur Einzug gehalten haben: Bleistifte. © Karlheinz Daut

Die drei großen Hersteller in der Region können aber nicht nur schwarz-weiß: Neben Bleistiften zählen Buntstifte, Leuchtmarker und Füller zu ihrem Angebot. Auch ambitionierte Hobby-Maler und Profis nutzen die Schreibgeräte. So hat der im Februar 2019 verstorbene Modeschöpfer Karl Lagerfeld jahrzehntelang mit Stiften aus dem Hause Faber-Castell gearbeitet.
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Die drei großen Hersteller in der Region können aber nicht nur schwarz-weiß: Neben Bleistiften zählen Buntstifte, Leuchtmarker und Füller zu ihrem Angebot. Auch ambitionierte Hobby-Maler und Profis nutzen die Schreibgeräte. So hat der im Februar 2019 verstorbene Modeschöpfer Karl Lagerfeld jahrzehntelang mit Stiften aus dem Hause Faber-Castell gearbeitet. © Jim Rosemberg / Faber-Castell

Der Leuchtmarker erwies sich für die Heroldsberger Schwanhäußer Gruppe und ihre Schreibgerätesparte Stabilo als Verkaufsschlager. Seit dem Beginn der Produktion 1971 in Weißenburg wurden vom "Stabilo Boss" 2,6 Milliarden Exemplare hergestellt. Weltweit gehen pro Sekunde 4,74 Stück dieser Leuchtmarkierer über den Ladentisch.
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Der Leuchtmarker erwies sich für die Heroldsberger Schwanhäußer Gruppe und ihre Schreibgerätesparte Stabilo als Verkaufsschlager. Seit dem Beginn der Produktion 1971 in Weißenburg wurden vom "Stabilo Boss" 2,6 Milliarden Exemplare hergestellt. Weltweit gehen pro Sekunde 4,74 Stück dieser Leuchtmarkierer über den Ladentisch. © Schwan-Stabilo

So bunt wie die Stifte ist bei Schwan-Stabilo mittlerweile auch die Produktpalette des Familienunternehmens. Auch Rucksäcke der Marke Deuter gehören heute zur Schwanhäußer Gruppe. Im Jahre 2011 übernahmen die Franken außerdem die Bergsportmarke Ortovox. Vier Jahre später folgten  Maier Sports und der Radsportspezialist Gonso.
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So bunt wie die Stifte ist bei Schwan-Stabilo mittlerweile auch die Produktpalette des Familienunternehmens. Auch Rucksäcke der Marke Deuter gehören heute zur Schwanhäußer Gruppe. Im Jahre 2011 übernahmen die Franken außerdem die Bergsportmarke Ortovox. Vier Jahre später folgten Maier Sports und der Radsportspezialist Gonso. © Eduard Weigert

Die Ursprünge Schwan-Stabilos liegen im Jahr 1855. Damals erhielten Georg Conrad Großberger und Hermann Christian Kurz die Genehmigung, Bleistifte herzustellen. Ihre Fabrik bauten die beiden Handlungsgehilfen auf einem Gelände nördlich der Nürnberger Burg. 1865 übernahm Gustav Adam Schwanhäußer das Unternehmen. Seitdem ist Schwan-Stabilo im Besitz der Familie. Bis zum Umzug nach Heroldsberg im Jahr 1995 blieb der Firmensitz im Stadtteil Gärten hinter der Veste.
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Die Ursprünge Schwan-Stabilos liegen im Jahr 1855. Damals erhielten Georg Conrad Großberger und Hermann Christian Kurz die Genehmigung, Bleistifte herzustellen. Ihre Fabrik bauten die beiden Handlungsgehilfen auf einem Gelände nördlich der Nürnberger Burg. 1865 übernahm Gustav Adam Schwanhäußer das Unternehmen. Seitdem ist Schwan-Stabilo im Besitz der Familie. Bis zum Umzug nach Heroldsberg im Jahr 1995 blieb der Firmensitz im Stadtteil Gärten hinter der Veste. © Archivbild

Auf die längste Historie unter den drei großen regionalen Herstellern blickt Faber-Castell aus Stein zurück. Die Bleistiftdynastie ist im Jahr 1761 an den Start gegangen. Damals hat sich Kaspar Faber als Bleistiftmacher selbstständig gemacht - in einer Zeit, als das Bleistiftmachen ein aufstrebendes Handwerk war.
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Auf die längste Historie unter den drei großen regionalen Herstellern blickt Faber-Castell aus Stein zurück. Die Bleistiftdynastie ist im Jahr 1761 an den Start gegangen. Damals hat sich Kaspar Faber als Bleistiftmacher selbstständig gemacht - in einer Zeit, als das Bleistiftmachen ein aufstrebendes Handwerk war. © Faber-Castell

Schreibgeräte sind das eine, Stifte für Kosmetik das andere: Faber-Castell produziert für die großen Kosmetik-Konzerne Lippen- und Kajal-Stifte sowie Eye-Liner. 
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Schreibgeräte sind das eine, Stifte für Kosmetik das andere: Faber-Castell produziert für die großen Kosmetik-Konzerne Lippen- und Kajal-Stifte sowie Eye-Liner.  © Faber-Castell

Die Produktion von Kosmetikstiften ist auch in der Schwanhäußer Gruppe ein tragendes Standbein. 1927 gilt als Geburtsjahr des Kosmetikgeschäfts bei den Heroldsbergern. Die Sparte Schwan ist neben den Stabilo-Schreibgeräten und der Outdoor-Sparte ein wesentlicher Umsatzbringer. Die Kosmetikstifte werden in Heroldsberg produziert, die Schreibgeräte im Werk in Weißenburg.
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Die Produktion von Kosmetikstiften ist auch in der Schwanhäußer Gruppe ein tragendes Standbein. 1927 gilt als Geburtsjahr des Kosmetikgeschäfts bei den Heroldsbergern. Die Sparte Schwan ist neben den Stabilo-Schreibgeräten und der Outdoor-Sparte ein wesentlicher Umsatzbringer. Die Kosmetikstifte werden in Heroldsberg produziert, die Schreibgeräte im Werk in Weißenburg. © Stefan Hippel

Mit der Outdoor-Sparte will sich Schwan-Stabilo unabhängiger von den beiden anderen Bereichen des Konzerns machen. Der erste Zukauf in diesem Segment -  die Marke Deuter - datiert auf das Jahr 2006.
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Mit der Outdoor-Sparte will sich Schwan-Stabilo unabhängiger von den beiden anderen Bereichen des Konzerns machen. Der erste Zukauf in diesem Segment - die Marke Deuter - datiert auf das Jahr 2006. © Manuel-Ferrigato/Deuter

Der Stiftehersteller Staedtler ist fast ausschließlich auf sein Kerngeschäft fokussiert. Die Nürnberger produzieren am Stammsitz im Knoblauchsland, in Sugenheim und in Neumarkt. Am Standort in der Oberpfalz pflegen sie ihr einziges zusätzliches Geschäft: die Fertigung von Industrieplastilin für Kfz-Hersteller. In diesem Nischengeschäft sieht sich das Unternehmen als Weltmarktführer. Los gegangen ist es für den Hersteller im Jahr 1835 mit dem Bleistiftmacher Johann Sebastian Staedtler.
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Der Stiftehersteller Staedtler ist fast ausschließlich auf sein Kerngeschäft fokussiert. Die Nürnberger produzieren am Stammsitz im Knoblauchsland, in Sugenheim und in Neumarkt. Am Standort in der Oberpfalz pflegen sie ihr einziges zusätzliches Geschäft: die Fertigung von Industrieplastilin für Kfz-Hersteller. In diesem Nischengeschäft sieht sich das Unternehmen als Weltmarktführer. Los gegangen ist es für den Hersteller im Jahr 1835 mit dem Bleistiftmacher Johann Sebastian Staedtler. © Eduard Weigert

Um ihre bunte Produktpalette noch besser vermarkten zu können, präsentieren sich die fränkischen Stiftehersteller auf der Messe Insights-X dem Fachpublikum. Die Schau findet seit Herbst 2015 in Nürnberg statt, Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Staedtler gelten als Initiatoren. Die Hersteller halten den Termin im Herbst für günstiger als den der Frankfurter Paperworld Ende Januar. Wegen der Corona-Pandemie fand die Messe 2020 virtuell statt, 2021 musste sie aufgrund des Infektionsgeschehens ausfallen.
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Um ihre bunte Produktpalette noch besser vermarkten zu können, präsentieren sich die fränkischen Stiftehersteller auf der Messe Insights-X dem Fachpublikum. Die Schau findet seit Herbst 2015 in Nürnberg statt, Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Staedtler gelten als Initiatoren. Die Hersteller halten den Termin im Herbst für günstiger als den der Frankfurter Paperworld Ende Januar. Wegen der Corona-Pandemie fand die Messe 2020 virtuell statt, 2021 musste sie aufgrund des Infektionsgeschehens ausfallen. © Guenter Distler

Für Unruhe in der regionalen Bleistiftbranche hat im Herbst 2018 Staedtler gesorgt. Das Unternehmen hat angekündigt, aus der Tarifgemeinschaft austreten zu wollen. Die Beschäftigten sollten aber nicht schlechter bezahlt werden, hieß es bei Staedtler. Als Hintergrund gelten Unstimmigkeiten zwischen den Herstellern, die sich bei Details aber bedeckt halten. In der Tarifgemeinschaft hatten sich die drei großen Unternehmen sowie Lyra zusammengeschlossen. Lyra aus Nürnberg gehört zur italienischen F.I.L.A-Gruppe.
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Für Unruhe in der regionalen Bleistiftbranche hat im Herbst 2018 Staedtler gesorgt. Das Unternehmen hat angekündigt, aus der Tarifgemeinschaft austreten zu wollen. Die Beschäftigten sollten aber nicht schlechter bezahlt werden, hieß es bei Staedtler. Als Hintergrund gelten Unstimmigkeiten zwischen den Herstellern, die sich bei Details aber bedeckt halten. In der Tarifgemeinschaft hatten sich die drei großen Unternehmen sowie Lyra zusammengeschlossen. Lyra aus Nürnberg gehört zur italienischen F.I.L.A-Gruppe. © Eduard Weigert

Weltweit arbeiten für die drei großen fränkischen Hersteller rund 15.000 Beschäftigte. Gemessen am Umsatz liegen Faber-Castell und Schwan-Stabilo nicht so weit auseinander: Faber-Castell kam 2019/20 auf 555 Millionen Euro Schwan-Stabilo 2020/21 auf 623 Millionen Euro; Staedtler im Geschäftsjahr 2020 auf 319 Millionen Euro.
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Weltweit arbeiten für die drei großen fränkischen Hersteller rund 15.000 Beschäftigte. Gemessen am Umsatz liegen Faber-Castell und Schwan-Stabilo nicht so weit auseinander: Faber-Castell kam 2019/20 auf 555 Millionen Euro Schwan-Stabilo 2020/21 auf 623 Millionen Euro; Staedtler im Geschäftsjahr 2020 auf 319 Millionen Euro. © Anja Kummerow

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