Cyberkriminalität boomt
Fachmesse it-sa in Nürnberg: IT-Sicherheit wichtiger denn je
13.10.2021, 05:55 Uhr
"Ein wichtiger Bestandteil ist die sichere Verwahrung Ihrer Daten", heißt es in der E-Mail im rot-weißen Sparkassen-Gewand. Es folgen die Bitte, sich "wie gewohnt" auf der Homepage anzumelden, um die Daten zu aktualisieren, dazu ein roter Button, der direkt zur Website führt und die freundlichen Grüße des "SparKa-Sicherheitsteams".
Täuschung schwer erkennbar
Die Aufmachung wirkt seriös - wenn man nicht auf den Absender klickt und überprüft, welche Mailadresse sich hinter "Sparkasse-Online" verbirgt. Eine krude Adresse, die offenbart: Hier ist eine klassische Phishing-Mail im elektronischen Postfach gelandet. Der User soll auf die verlinkte, täuschend echte Homepage der Betrüger klicken und dort seine Kontodaten eingeben in dem Glauben, die Sicherheit seines Online-Kontos weiter zu gewährleisten. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Bedrohungslage wächst
Phishing-Mails von vermeintlichen Banken, Onlineshops oder sonstigen großen Firmen sind kein neues Phänomen, sie werden aber immer professioneller. Neben Privatpersonen sind Unternehmen Adressaten solcher Betrugsversuche. Und sie sind bei Weitem nicht die einzige Bedrohung, die vom Cyberspace ausgeht: Das Ausspähen sensibler Daten und geistigen Eigentums, digitale Erpressung oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen: Cybercrime boomt. Mit der voranschreitenden Digitalisierung häufen sich auch Datenklau, Hackerangriffe oder neue Sicherheitslücken.
Internet-Kriminalität steigt
Das machte Udo Littke, Mitglied im Hauptvorstand des Digitalverbands Bitkom bei der Messe it-sa in Nürnberg deutlich: "Cyberangriffe sind eine existenzielle Bedrohung für die deutsche Wirtschaft. Besonders durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Digitalisierungsboost hat sich gezeigt, wie verwundbar viele Firmen sind. In 86 Prozent der Unternehmen haben Cyberangriffe einen Schaden verursacht, 2019 waren es noch 70 Prozent."
Unternehmen investieren verstärkt in IT-Sicherheit
Ein Signal dafür, wie lebensnotwendig IT-Sicherheit für Unternehmen und Verwaltungen sei, sagt Littke. Doch er hat auch erfreuliche Nachrichten im Gepäck: Der Markt für die IT-Sicherheit bricht 2021 erneut einen Rekord. Die Ausgaben werden gegenüber dem Vorjahr trotz Pandemie voraussichtlich um 9,7 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro für Hardware, Software und Services ansteigen.
Fokus auf IT-Sicherheit auch auf politischer Ebene
Für die kommenden Jahre prognostiziert die Bitkom ein weiteres Wachstum auf rund 8,9 Milliarden Euro in 2025. Ein positiver Trend, weil IT-Sicherheit endlich die längst überfällige Aufmerksamkeit erfahre – aber Littke warnt: Er dürfe keine scheinbare Sicherheit vermitteln und fordert: "IT-Sicherheit muss auch als politischer Schwerpunkt gesehen werden."
Persönlicher Austausch über die neuesten Entwicklungen im Bereich der IT-Security ist seit gestern wieder auf der nach eigenen Angaben größten europäischen Fachmesse it-sa für IT-Sicherheit im Nürnberger Messezentrum möglich.
Nach Corona-Pause: it-sa in Nürnberg
Bis Donnerstag, den 14. Oktober zeigen 270 Aussteller aus 18 Ländern, was sich im Bereich der IT-Sicherheit getan hat. Damit fällt die diesjährige Schau corona-bedingt rund ein Drittel kleiner aus, als noch 2019. Damals präsentierten sich in den Nürnberger Messehallen 750 Aussteller aus 25 Ländern - eine neue Bestmarke. "Wir freuen uns sehr, dass die Messe in diesem Jahr wieder im persönlichen Austausch stattfinden kann, das hat der Branche enorm gefehlt. IT-Sicherheitslösungen kauft man nicht von der Stange, das sind maßgeschneiderte Konzepte, die im persönlichen Gespräch und in vertrauensvoller Zusammenarbeit entstehen", erklärt Frank Venjakob von der Nürnberg Messe.
Tschüss Passwort!
In Halle 7 können Besucherinnen und Besucher auch dem Sieger des diesjährigen und zum vierten Mal verliehenen UP@It-sa Awards einen Besuch abstatten: Das Start-Up XignSys aus Gelsenkirchen konnte mit seiner Authentifizierungslösung punkten.
Sicher durch die digitale Welt
Das XignSys-Team hat sich zum Ziel gesetzt, das Passwort abzuschaffen: "Wir sehen immer wieder, dass der Nutzer Risikofaktor Nummer Eins jedes IT-Systems ist. Angriffe - wie zum Beispiel Phishing - zielen immer auf den Endnutzer ab. Wenn dieser sich irgendwo authentifizieren muss und er nicht erkennenkann, ob es sich um eine gefälschte Website handelt, dann kann es passieren, dass Nutzer- oder Firmendaten abfließen", erklärt Alexander Stöhr von XignSys. Ihre Motivation sei es, ein sicheres System zu schaffen und Unternehmen, Städten und Kommunen eine Lösung für ihre Bürger und Nutzer zu geben, damit diese sich sicher und passwortlos in der digitalen Welt bewegen können."
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