Gipfel in Berlin

Fernwärme: N-Ergie-Chef fordert Verlängerung der Preisbremse - und rechnet mit steigenden Preisen

9.6.2023, 13:25 Uhr
N-Ergie-Vorstandschef Maik Render.

© N-Ergie, Torsten Hönig N-Ergie-Vorstandschef Maik Render.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Fernwärme-Branche für Montag, 12. Juni, zu einem Fernwärmegipfel eingeladen. Bei dem Treffen sollen Ziele für die Zukunft und deren Umsetzung diskutiert werden.

"Das BMWK hat die Bedeutung der Fernwärme für die klimafreundliche Wärmeversorgung von Kommunen erkannt", sagt Maik Render, Vorstandssprecher der N-Ergie Aktiengesellschaft und Mitglied im Vorstand des Fernwärme-Verbands AGFW. "Jetzt geht es darum, Planungssicherheit zu schaffen – etwa mit einem stabilen Förderrahmen für den Wärmenetzausbau und der vereinfachten Nutzung sämtlicher klimaneutraler Quellen."

"Zeitfenster der Fernwärme-Preisbremse zu eng"

Darüber hinaus dürfen bei den Diskussionen aus Sicht von Maik Render die Verbraucher nicht vergessen werden. Ähnlich wie die N-Ergie hätten viele Energieversorger die Preise für Strom und Erdgas mittlerweile wieder senken können.

Bei den Preisen für Fernwärme konnte sich die rückläufige Entwicklung an den Handelsmärkten jedoch teilweise noch nicht abbilden: "Im Bereich Fernwärme ist es üblich, die Preisentwicklung anhand von Preisformeln zu gestalten", erklärt Render. Dies führe aufgrund der genau festgelegten Berechnungsmethode jedoch dazu, dass sowohl steigende als auch sinkende Preise verzögert weitergegeben werden könnten.

Render weiter: "Das heißt: in etlichen Fällen sind die starken Preisausschläge im Herbst 2022 noch gar nicht in die Berechnung eingeflossen, wodurch die Preise bei vielen Fernwärme-Versorgern in der kommenden Preisrunde noch einmal ansteigen dürften."

Um diese Sonderbelastung auszugleichen, plädiert er dafür, die Preisbremse für Fernwärme zu verlängern: "Während die Preisbremsen für Strom und Erdgas aufgrund der Marktentwicklung mittlerweile beinahe überholt sind, bleibt sie für Fernwärme relevant. Die Bundesregierung sollte die im Gesetz vorgesehene Verlängerungsoption ziehen", sagt Render. Diese Unterstützung sollte idealerweise sogar darüber hinaus bis Ende 2024 gelten. Die N-Ergie führt Preisanpassungen bei der Fernwärme einmal jährlich zum 1. Oktober durch.

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