Fiese Abzocke mit der "Höhle des Löwen"

27.4.2021, 14:12 Uhr
Bitcoins, eigentlich bloß eine Kryptowährung, stehen auf einem Tisch: Kriminelle machen sich die Komplexität dieser Materie zunutze, um unbedarfte User abzuzocken.

© KAREN BLEIER, AFP Bitcoins, eigentlich bloß eine Kryptowährung, stehen auf einem Tisch: Kriminelle machen sich die Komplexität dieser Materie zunutze, um unbedarfte User abzuzocken.

Mehr als 7000 Euro verdienen, pro Tag, und das nur dank ein paar Mausklicks oder Swipes auf dem Smartphone - wer würde das nicht gern? Diese Sehnsucht nach dem schnellen Geld machen sich derzeit Betrüger zunutze, indem sie Phishing Mails verschicken oder sogar Anzeigen auf seriösen Internetseiten schalten. Der Betrug ist außergewöhnlich professionell aufgezogen, nicht wie bei anderen, eher plumpen Versuchen, die schon an der korrekten deutschen Sprache gescheitert waren.

Die Betrüger bedienen sich dabei der Popularität der Vox-Sendung "Die Höhle des Löwen", in der Gründer ihre innovativen Ideen präsentieren und darauf hoffen, Investoren zu finden. Immer wieder stolpert man im Netz über Banner, die mit dem Bild von Juroren aus der bekannten TV-Show werben. Bloß: Sie haben damit rein gar nichts zu tun.

Websites zum Verwechseln ähnlich

Das Opfer erhält zum Beispiel eine Mail mit dem Betreff ",Löwen' System macht Deutsche Bürger reich!" Darin wird den Empfängern ein vermeintlicher Artikel z.B. von bild.de zugeschickt. Oder man landet auf einer Seite, die jener der Wochenzeitung "Die Zeit" zum Verwechseln ähnlich sieht. In den Beiträgen ist zu lesen, dass der Sender Vox angeblich stinksauer ist, weil eine Sendung mit einer besonders erfolgreichen Erfindung "nicht ausgestrahlt werden darf."

Welche Erfindung? Eine Software, die selbstständig Geld in Kryptowährungen investiert und so jeden Tag magische Gewinne erzielt. Schon mit 250 Euro ist man dabei, erfährt man. Ab diesem Punkt lauert extreme Gefahr: Wer nun auf einen mitgesandten Link klickt, landet auf einer Seite, die mit Schad-Software vollgepackt ist und PC oder Smartphone mit Viren infiziert.

Danach kommt es etwa zu Fehlermeldungen, die sich angeblich nur mit einem Anruf beim Kundenservice lösen können. Um an dessen Rufnummer zu gelangen, soll man Geld überweisen oder sogenannte Paysafecards einlösen. "Wer jetzt seine Bankdaten eingibt, leitet sensible Daten an Kriminelle weiter", schreibt die Computer-Fachzeitschrift Chip, da die Betrüger Zugriff auf den PC erhalten und alle Eingaben mitverfolgen können.

An anderer Stelle werden Opfer auf eine Trading-Plattform weitergeleitet, wo sie Name, Anschrift, Bankdaten und Geburtsdatum eingeben sollen, um märchenhafte Gewinne erzielen zu können. Laut Experten werden sie aber auf eine ukrainische Homepage weitergeleitet, ohne dass sie es merken. "Mit diesen Daten könnten Betrüger sogar Kredite in Ihrem Namen aufnehmen", warnt die Chip-Redaktion.

Wer also entsprechende Mails bekommt, sollte diese sofort löschen und auf gar keinen Fall auf darin enthaltene Links klicken.


Vorsicht: Höhle der Löwen Bitcoin Trading ist eine dreiste Abzocke


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