Deutlich mehr Kaufobjekte

Immobilienmarkt in der Region: Das Angebot wächst - das Preisniveau bleibt hoch

17.3.2023, 17:58 Uhr
Auch in Nürnberg hat das Angebot an Kaufimmobilien zugenommen.

© Daniel Karmann/dpa, NN Auch in Nürnberg hat das Angebot an Kaufimmobilien zugenommen.

„Seit dem zweiten Quartal 2022 belastet die Kombination aus stark gestiegenen Hypothekenzinsen, der hohen Inflation sowie den stark zunehmenden Bau- und Energiekosten die Entwicklung auf dem Kaufmarkt“, erklärt Stephan Kippes, Leiter des Marktforschungsinstituts des Immobilienverbands Deutschland (IVD) Süd.

„Nachdem sich die Zinsen innerhalb eines Jahres vervierfacht haben und zudem die Lebenshaltungskosten deutlich zunahmen, die Kaufpreise jedoch trotz leichter Rückgänge auf einem sehr hohen Niveau verblieben sind, ging die Nachfrage nach Kaufobjekten deutlich zurück", so der Experte, der seit vielen Jahren das Marktgeschehen beobachtet. Folgen dieser Entwicklung: Das Objektangebot sowie die Vermarktungsdauer der zum Verkauf stehenden Immobilien nahm signifikant zu, wie Kippes ergänzt.

Starkes Plus in Fürth

Nach einer Analyse des Marktforschungsinstituts auf Basis von Daten der Immobilien-Marktdaten-Vertriebs GmbH hat sich das Angebot an inserierten Kaufobjekten - Häuser und Wohnungen - in allen bayerischen Großstädten im Februar 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich vergrößert, wie Kippes berichtet. Während sich die Zahl der angebotenen Objekte in Würzburg (+122 Prozent) und Fürth (+108 Prozent) mehr als verdoppelt hat, verzeichnete Nürnberg ein Plus von 26 Prozent. Für Erlangen nennen die Experten einen Zuwachs von 71 Prozent.

In Regensburg zeigen die Daten einen relativ geringen Anstieg (+13 Prozent). In München - die Stadt zählt zu den teuersten Pflastern der Republik - hat sich der Markt ebenfalls spürbar verändert: Im Februar 2022 wurden der Datenanalyse zufolge 1330 Objekte offeriert, ein Jahr später waren es 1952 Objekte - ein Zuwachs um 47 Prozent. In den Augsburg lag das Plus den Marktforschern zufolge bei 66 Prozent.

Die IMV GmbH beobachtet nach eigenen Angaben bereits seit 25 Jahren den Immobilienanzeigenmarkt in Deutschland. Mittlerweile werden täglich bundesweit über 700.000 Immobilien-Angebote aus hunderten Printmedien und dem Internet ausgewertet.

Die Marktentwicklung hat für Käufer Vorteile: „Der Spielraum für Preisverhandlungen hat sich ausgeweitet“, sagt Kippes. Insbesondere für diejenigen Interessenten, die über ein gewisses Eigenkapital verfügen, biete die aktuelle Lage viele Chancen, eine gute Immobilie zu finden. "Für einen Großteil der Kaufinteressenten dürfte sich jedoch der Eigenheimerwerb aufgrund der steigenden Zinshöhe und einer restriktiven Kreditvergabe der Banken wesentlich schwieriger gestalten.“

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