Private-Equity-Gesellschaften
Investoren kaufen Arztpraxen in der Region auf - das steckt dahinter
22.8.2022, 05:55 Uhr
Sie heißen EQT, Triton-Partner oder PAI Partners - das sind Private-Equity-Gesellschaften (PEG), also Beteiligungsgesellschaften, die seit einigen Jahren den deutschen Gesundheitsmarkt aufmischen. Sie legen Fonds auf, häufig mit Sitz in Steueroasen, und kaufen im großen Stil Arztpraxen auf. Auch in der Region. Im Fokus steht dabei eine hohe Rendite.
60 von 600 Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Bayern waren im März 2020 in den Händen solcher Private-Equity-Gesellschaften. Seitdem gehe die Umwandlung von Arztpraxen in MVZ und ihr Kauf durch Finanzinvestoren unverändert weiter, sagt Sozialwissenschaftler Christoph Scheuplein im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Wissenschaftler forscht seit vielen Jahren zu Private Equity und Venture Capital (Risikokapital) und hat bereits an mehreren Studien mitgewirkt.
Scheuplein zufolge liegt die Gefahr im Übergang von selbstständigen Arztpraxen in den Konzernstrukturen, die zu wenig reguliert werden. Ein Gutachten im Auftrag der KV (Kassenärztlichen Vereinigung) Bayern hat ermittelt, dass dann mehr und vor allem teurere Leistungen abgerechnet werden. Einige der für viel Geld angebotenen Dienstleistungen seien sogar "medizinisch völliger Humbug", berichtet Radiologe Philipp Schlechtweg unserer Redaktion gegenüber.
Um welche Dienstleistungen es sich dabei handelt, welche Forderungen der Deutsche Ärztetag stellt und welche Erfahrungen Ärzte aus der Region gemacht haben, erfahren Sie hier bei NN.de.
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