IG Metall entsetzt

"Massiver Schock": Fränkisches Unternehmen will 420 Jobs streichen - und das schon bald

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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12.6.2024, 10:48 Uhr
Fränkisches Unternehmen will 420 Jobs streichen. (Symbolbild)

© imago Fränkisches Unternehmen will 420 Jobs streichen. (Symbolbild)

Es sind keine guten Nachrichten für die wirtschaftliche Lage der Region, vor allem aber auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des fränkischen Automobilzulieferers Preh. Das Unternehmen plant eine massive Stellenstreichung – und das schon zeitnah. Wie die IG Metall in einer Pressemitteilung berichtet, habe das Unternehmen mit Sitz in Bad Neustadt an der Saale angekündigt, an diesem Standort rund 25 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen zu lassen.

Bis Ende des Jahres sollen dann also 420 der insgesamt rund 2000 Stellen abgebaut werden. Wie die Gewerkschaft in dem Schreiben weiter mitteilt, habe dies Preh den Beschäftigten am Dienstag (11. Juni 2024) „in einer sehr kurzfristig anberaumten Mitarbeiterinformation“ mitgeteilt.

Die IG Metall selbst zeigt sich von den Plänen erschüttert: „Das ist ein massiver Schock für die Belegschaft“. Gerade deshalb, weil das „Ausmaß so immens“ sei, könnte der Standort um 25 Prozent der Belegschaft schrumpfen. Deshalb betont Nadine Knauff, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Schweinfurt, schon jetzt, dass man sich mit allen rechtlichen Mitteln auf die Hinterbeine stellen werde.

„Wir werden jetzt alles in die Waagschale werfen, um den Beschäftigten in dieser schwierigen Situation zu helfen“. Man sei derzeit bereits dabei, in den nächsten Tagen einen Widerstand gegen die kurzfristige Ankündigung von Preh zu organisieren.

Auch Daniel Rossmann, Betriebsratsvorsitzender, zeigt sich entsetzt: „Die Ankündigung fühlt sich wie ein gewaltiger Schlag ins Gesicht an – zumal die Führungsspitze keine Alternative zum Stellenabbau vorgeschlagen hat“. Das sei keine gute Basis für die nun anstehenden Gespräche. Rossmann geht verbal sogar noch weiter in die Offensive: „Für mich persönlich ist es die schlimmste Nachricht in der Geschichte des Unternehmens“. Man werde für die Arbeitsplätze in der Region mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen.

Ganz allgemein sorge man sich derzeit um die kritische Situation der Industriearbeit in dieser Region. „Die Entwicklungen bei Preh zeigen leider erneut sehr deutlich, wie immens groß die Herausforderungen in der Region sind“, lässt sich Thomas Höhn, Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, in der Mitteilung ebenfalls zitieren. „Wir werden auch in den nächsten Monaten und Wochen offensiv und entschlossen für die Zukunftsperspektiven der Beschäftigten in der Region eintreten.“