Radikaler Wandel

Mit Pizza und Müsli fängt es an: Große Neuerung bei Aldi Süd geplant

8.3.2023, 12:51 Uhr
Aldi Süd will mit der Aktion #Ernährungswechsel innerhalb eines Sechs-Punkte-Plans sein Sortiment umstellen.

© ALDI SÜD, obs Aldi Süd will mit der Aktion #Ernährungswechsel innerhalb eines Sechs-Punkte-Plans sein Sortiment umstellen.

Bio, vegane und regionale Nahrungsmittel gibt es mittlerweile nicht mehr nur in Reformhäusern und großen Supermärkten, denn bewusste Ernährung liegt voll im Trend. Allein die Zahl der Menschen, die sich vegan ernähren, also komplett auf tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier und Honig verzichten, steigt stetig. In Deutschland lebten im Jahr 2022 rund 1,58 Millionen Menschen vegan - 170.000 mehr als noch im Vorjahr. Das ergab eine Markt- und Werbeträger-Analyse vom Institut für Demoskopie Allensbach.

Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist es 82 Prozent der Befragten wichtig ist zu wissen, woher ihre Lebensmittel stammen. Rund 45 Prozent gaben außerdem an, dass ihre Kaufentscheidung dadurch beeinflusst wird, wie gesund ein Produkt ist.

Discounter zunehmend unter Druck

Aldi Süd legt deshalb jetzt mit der Aktion #Ernährungswechsel nach. Ein Sechs-Punkte-Plan soll das Sortiment umstellen. Am Montag veröffentlichte das Unternehmen zudem seinen ersten Ernährungsreport. Laut eigenen Angaben verzeichnete Aldi Süd bereits erste, konkrete Erfolge:

  • Der Zuckergehalt in Müslis wurde um 20 Prozent reduziert
  • Der Salzgehalt in Pizzen ist um 15 Prozent gesunken
  • bis 2025 sollen die Zucker- und Salzgehalte für sechs weitere Warengruppen gesenkt werden.
  • Bis Ende 2024 will Aldi Süd 1000 pflanzliche Produktsorten anbieten
  • Bis Sommer 2024 werden alle Aldi Süd Eigenmarken mit dem Nutri-Score gekennzeichnet.
  • 25 Prozent des Bio-Standardsortiments sollen bis Ende 2024 auf Naturland umgestellt werden.

Auch die geplanten Einschränkungen für die an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel will der Discounter umsetzen. Der Schoko-Osterhase wird also künftig nicht mehr in für Kinder besonderes ansprechender Art beworben, wenn dieser beispielsweise zu viel Zucker enthält. Basis der Rezept- und Werbeoptimierungen seien die Nährwertempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Seit Januar wird der Discounter zudem von Expertinnen und Experten aus Gesellschaft, Wissenschaft und Medien in Sachen gesunder Ernährung beraten. An den günstigeren Discount-Preisen soll sich künftig dennoch nichts ändern.

Der Ernährungsreport soll künftig jährlich erscheinen und regelmäßig über die Ziele und Fortschritte in Sachen bewusster Ernährung informieren.

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