200 Mitarbeitende betroffen

Nach Insolvenz von Unternehmen in Bayern: Weitere Firma muss drastische Schritte einleiten

Johanna Michel

Online-Redaktion

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03.05.2025, 21:26 Uhr
Ein Batterieproduzent musste Insolvenz anmelden. (Symbolbild)

© Oliver Berg/dpa Ein Batterieproduzent musste Insolvenz anmelden. (Symbolbild)

Der Batteriehersteller CustomCells aus Norddeutschland musste ein Insolvenzverfahren beantragen. Die Maßnahmen hängen auch mit der Insolvenz eines bayerischen Unternehmens zusammen: dem Elektroflugzeugbauer Lilium. Wie mehrere Medien, darunter t-online, berichten, eröffnete das Amtsgericht aus Kiel am 29. April ein vorläufiges Verfahren.

Davon sind auch die Standorte des Unternehmens in Tübingen in Baden-Württemberg sowie in Itzehoe in Schleswig-Holstein betroffen. Dem Portal WirtschaftsWoche zufolge galt das Start-up als „Hidden Champion unter den Batteriezellenherstellern.“

Bereits seit dem Jahr 2021 belieferte das Unternehmen den Flugzeugbauer, der zuvor Insolvenz anmelden musste. „Offene Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe wurden nicht beglichen und konnten nicht länger kompensiert werden“, schrieb das Unternehmen CustomCells selbst in einer Mitteilung. Demnach gelang es nicht rechtzeitig, neue Investoren für sich zu gewinnen, um die entsprechenden Verluste ausgleichen zu können.

„Dabei wirkte sich die angespannte Situation bei Wettbewerbern in der Batteriebranche zusätzlich erschwerend aus. Auch Bemühungen, die Insolvenz durch Unterstützung seitens Land, Bund und EU abzuwenden, blieben letztlich ohne Erfolg“, heißt es weiter in der Mitteilung. Die WirtschaftsWoche zitiert in dem Fall auch den CEO der Firma, Dirk Abendroth: „Die aktuelle Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Trotz größter Anstrengungen, herausragender Produkte und einer guten Geschäftsentwicklung müssen wir aufgrund äußerer Umstände, die wir nicht beeinflussen konnten, diesen Schritt gehen.“

So geht es für die 200 Mitarbeitenden erstmal weiter

Laut t-online läuft der Betrieb derzeit aber weiter, für die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Itzehoe und Tübingen seien die Gehälter durch das Insolvenzgeld bis Ende Juni vorerst gesichert. Wie die Deutsche Presse-Agentur bereits im Februar berichtete, musste Lilium nach einer gescheiterten Rettung zum zweiten Mal Insolvenz anmelden. Ein Investorenkonsortium hatte zuvor zugesagt, die 200 Millionen Euro, die zur Rettung des Unternehmens nötig gewesen wären, zu sichern – was aber offenbar nicht funktionierte. Dem NDR zufolge war der Hersteller im Jahr 2012 aus einer Unternehmensgründung der Fraunhofer-Gesellschaft hervorgegangen und hatte sich seitdem laut Eigendarstellung auf „maßgeschneiderte Batterie-Lösungen“ konzentriert.

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