Suche nach Investor
Nach über 60 Jahren: Deutsches Traditions-Möbelwerk ist insolvent
06.03.2025, 18:13 Uhr
Das Möbelwerk Niesky GmbH in der gleichnamigen sächsischen Kleinstadt befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Seit über 60 Jahren stellt es Möbel für Schulen und Kindergärten her. Nun wird aber nach einem Investor gesucht.
Am 25. Februar stellte die Unternehmensgruppe Conen, zu der das Möbelwerk gehört, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Wittlich, wie unter anderem das Portal möbelmarkt.de, der mdr und die Sächsische Zeitung berichten. Vier weitere Firmen gehören zu der Unternehmensgruppe, auch diese sind vom Insolvenzantrag betroffen.
Wie der vorläufige Insolvenzverwalter erklärt, sei das Unternehmen in eine "schwere Krise" geraten. Der Insolvenzantrag ermögliche aber den Fortlauf der Produktion im Möbelwerk. Auch die 74 Beschäftigten könnten vorerst weiterhin bezahlt werden, heißt es in einer Pressemeldung der Rechtsanwaltskanzlei Anchor, die nun für das Unternehmen zuständig ist.
Unternehmen kämpft seit Jahren mit Umsatzeinbrüchen
Die Gründe für die Krise: Das Unternehmen soll Medienberichten zufolge seit Jahren mit Umsatzeinbußen zu kämpfen haben. Dafür gäbe es laut dem Unternehmen mehrere Ursachen. So sei das Geschäft mit US-amerikanischen Großkunden eingebrochen und das Förderprogramm im Rahmen des "Digitalpaktes 2.0" sei nur schleppend umgesetzt worden. Zusätzlich habe man mit der Konkurrenz aus China zu kämpfen.
2019 wurde das Unternehmen von der Investmentgesellschaft Halder übernommen. Die hohe Zins- und Schuldenverpflichtung aus dieser Zeit belaste das Unternehmen zusätzlich.
Investor abgesprungen, nun muss ein neuer her
Mitte Februar sei ein wichtiger Investor überraschend abgesprungen, er sollte eigentlich "wesentlichen Geschäftsanteilen" des Unternehmens übernehmen, wie möbelmarkt.de berichtet. Die Verhandlungen sollen bereits weit fortgeschritten gewesen sein. Nun sucht das Unternehmen nach einem neuen Investor.
Der Insolvenzverwalter habe sich dafür bereits einen Überblick verschafft und Gespräche mit dem Management und den Geschäftspartnern geführt. Auch die Mitarbeiter seien schon über die Situation aufgeklärt worden. Gespräche mit Investoren sollen ebenfalls bald starten. Laut dem Portal t-online wolle man eine nachhaltige Lösung finden, die es ermöglicht, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Bislang ist nicht bekannt, ob - und wenn ja wie viele - Stellen gestrichen werden.
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