Novartis: Neuer Konzernchef setzt auf Digitalisierung

25.1.2018, 11:34 Uhr
Novartis: Neuer Konzernchef setzt auf Digitalisierung

© Georgios Kefalas/KEYSTONE/dpa

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis, der sein deutsches Geschäft von Nürnberg aus steuert, ist im Umbruch: An der Spitze übergibt Vorstandschef Joseph Jimenez (58) nach acht Jahren den Stab an Vas Narasimhan (41). Der will den Konzern digitalisieren. Und auch neue Medikamente sollen die Zukunft sichern. Der scheidende Vorstandschef Jimenez bezeichnet 2017 als ein "gutes Jahr für Novartis". Der Umsatz ist leicht von 48,5 auf 49,1 Milliarden US-Dollar (40 Milliarden Euro) gestiegen. Der Reingewinn legte auf 7,7 Milliarden Dollar zu. Wachstumstreiber war der Bereich der innovativen Medikamente, die Generika-Sparte Sandoz schwächelte mit einem leichten Umsatzrückgang. Die Augenheilsparte Alcon, deren Zukunft im Konzern diskutiert wird und zu der die Erlanger Firma WaveLight gehört, habe "signifikante Fortschritte" erzielt, hieß es.

Bahnbrechende Innovationen sind das Ziel 

Vas Narasimhan, der ab Februar an der Konzernspitze steht, kündigte bei der Bilanzvorlage 2017 in Basel an, "mehr bahnbrechende Innovationen hervorzubringen" und Novartis zu einer "datenorientierten, digital gestützten Organisation" zu machen. Umsatz und Gewinn sollen im laufenden Jahr steigen. Weltweit beschäftigt Novartis rund 126.000 Mitarbeiter. Deutschland ist nach den USA und vor Japan der wichtigste Markt für den Schweizer Konzern. Im vergangen Jahr ist der Umsatz in Deutschland leicht auf 3,3 Milliarden Euro zurückgegangen - bei einem insgesamt auf 34,8 Milliarden Euro gewachsenen Gesundheitsmarkt.

Mittel für Patienten mit starker Migräne 

Den größten Teil trug die Sparte der innovativen Arzneien bei (63 Prozent), gefolgt von der Generika-Sparte und Alcon. Mit 9,7 Prozent Marktanteil hält Novartis jedoch noch immer die Spitzenposition vor Pfizer und Roche. Das Investitionsvolumen sank von über 300 auf über 280 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland an 14 Standorten 9300 Mitarbeiter, zehn Prozent davon in Nürnberg. Wachstumschancen sieht Sidonie Golombowski-Daffner, seit vergangenem Jahr an der Spitze von Novartis Deutschland, bei einem neuen Mittel für Patienten mit starker Migräne. Sie verweist aber auch auf weitere Medikamente, die kurz vor der Markteinführung stehen und das Geschäft 2018 beleben könnten.

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