Mitten in der Krise

Paukenschlag bei Leoni: Chef Aldo Kamper verlässt das Nürnberger Unternehmen

Erik Stecher

Redaktion Politik und Wirtschaft

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30.1.2023, 19:20 Uhr
Aldo Kamper verlässt Leoni vorzeitig - während das Unternehmen gerade neue Finanzierungsprobleme hat.

© Tobias Büttner - Photo Studio B, NNZ Aldo Kamper verlässt Leoni vorzeitig - während das Unternehmen gerade neue Finanzierungsprobleme hat.

Mitten in der Krise geht der Chef von Bord: Eigentlich sollte Aldo Kamper noch bis Ende 2026 CEO bei Leoni sein, doch jetzt verlässt er den Autozulieferer schon zum 31. März 2023. Dabei hat das finanziell angeschlagene Unternehmen noch gar nicht die letzte Schreckensnachricht verdaut: Kurz vor Weihnachten platzte der Verkauf der Kabelsparte mit insgesamt 3300 Beschäftigten, darunter auch die „Fabrik der Zukunft“ mit 800 Beschäftigten in Roth.

Die fest eingeplanten Verkäufe sollten dem Nürnberger Unternehmen 400 Millionen Euro einbringen. Diese Mittel waren ein wichtiger Bestandteil des bis 2025 ausgelegten Refinanzierungskonzepts. Insgesamt muss Leoni rund 1, 5 Milliarden Euro Schulden zurückzahlen, davon eine Milliarde schon innerhalb der kommenden zwölf Monate. Für die Refinanzierung fehlt eine neue Strategie - und jetzt fehlt auch noch der Chef. Der Aufsichtsrat von Leoni will nun nimmt unverzüglich Gespräche aufnehmen, um die Nachfolge zu regeln.

Aldo Kamper startete im September 2018 als CEO der Leoni AG. „Von Beginn an war es alles andere als leicht “, so Kamper. „Mit ausdauerndem Teamgeist sind wir den Krisen begegnet. Ich hätte die Restrukturierung dieses zukunftsträchtigen Unternehmens gern als CEO abgeschlossen." Er habe allerdings ein Angebot eines anderen Unternehmens bekommen, zu dem er "nicht Nein sagen" könne.

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