Testphase läuft

Pfand-Experiment bei Rewe: Das könnte bald viele Kunden betreffen

6.2.2023, 16:03 Uhr
In herkömmlichen Pfand-Automaten soll der neue Stahlbecher zurückgegeben werden können. (Symbolbild)

© via www.imago-images.de In herkömmlichen Pfand-Automaten soll der neue Stahlbecher zurückgegeben werden können. (Symbolbild)

Es ist ein kleiner Stahlbecher mit großer Wirkung: Ein Frankfurter Startup testet gemeinsam mit Rewe und Nestlé derzeit eine neue Mehrwegverpackung, die eine "Mehrweg-Revolution im Supermarktregal" werden soll: "Anita in Steel" heißt die Verpackungslösung, die von Circolution auf den Markt gebracht wurde.

In einer Pressemitteilung erklärt Nestlé, wie der Stahlbecher funktioniert: Lebensmittelhersteller können ihre Produkte in die neue Mehrwegverpackung abfüllen, großflächige Etiketten sollen verdeutlichen, um welche Produkte es sich dabei handelt. Aktuell im Test: Kakaopulver von Nesquik, Kaffee der Marke BE.AN sowie Kaffee der Rösterei Hoppenworth & Ploch. In einem Rewe-Markt ist das System der Lebensmittel Zeitung zufolge schon getestet worden, weitere sollen folgen. Im dritten Quartal 2023 sollen dann auch weitere Produkte im Stahlbecher erhältlich sein, teilt Nestlé mit.

So sieht er aus: Der neue Stahlbecher.

So sieht er aus: Der neue Stahlbecher. © Nestlé Deutschland/Stefan Wildhirt

Das Pfandsystem rund um die Becher ist denkbar simpel: Wer im Supermarkt-Regal zu "Anita in Steel" greift, zahlt an der Kasse 2,50 Euro mehr. Ist die Verpackung leer, kann sie bei herkömmlichen Pfandautomaten zurückgegeben werden. Nur die Siegelfolie aus Aluminium landet im Müll, der Rest wird "gereinigt, kontrolliert und für einen neuen Lebenszyklus ausgeliefert", erklärt der Nahrungsmittelkonzern. Das Ziel der neuen Mehrweg-Lösung: weniger Verpackungsabfall beim Einkauf. Die Lösung könne "einen massiven Beitrag zur Beseitigung des Müllproblems leisten", glaubt Nestlé.

Der derzeitige Test soll zunächst technische Fragen rund um den Mehrweg-Kreislauf klären, in der zweiten Phase gehe es dann um Kunden-Akzeptanz. Zunächst solle sich der Versuch aber auf die Rhein-Main-Region beschränken. Hersteller Circolution plant allerdings bereits die Expansion: Man setze auf Standardisierung und sei offen für alle Lebensmittelproduzenten, erklärt Max Bannasch, Mitbegründer und CEO von Circolution.

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