Bis zu 550 Prozent Preisaufschlag

Preisexplosion: Es gibt wieder Sonnenblumenöl - Für 4,99 Euro

13.4.2022, 14:00 Uhr
Sonnenblumenöl ist derzeit oft nur schwer oder zu hohen Preisen zu ergattern.

© Arne Dedert/dpa Sonnenblumenöl ist derzeit oft nur schwer oder zu hohen Preisen zu ergattern.

Der Discounter Aldi verkauft nach einem Bericht von "Focus Online" seit kurzem Sonnenblumenöl der Marke Ondosol und verlangt für die 1-Liter-Flasche 4,99 Euro. Das sind immerhin 3,20 Euro mehr als die Eigenmarke Bellasan, die jedoch bereits seit Wochen ausverkauft ist. Der Vergleich mit dem Preis für Speiseöl bei Aldi im Januar 2022 ergibt einen satten Preisaufschlag von 550 Prozent.

Und dennoch ist die Nachfrage weiterhin hoch, in zahlreichen Filialen sei das Öl innerhalb kurzer Zeit wieder ausverkauft gewesen, so der Bericht. Und das, obwohl Aldi wie die Konkurrenten Lidl, Penny oder Netto den Verkauf auf wenige Flaschen pro Kunde begrenzt.

Doch nicht nur bei den Discountern sind die Preise kräftig gestiegen, in einer Münchner Rewe-Filiale wurde das 750ml-Sonnenblumenöl von Thomy für 3,79 Euro angeboten, so "Focus Online". Daraus ergebe sich ein Literpreis von 5,05 Euro.

Preise wie beim Olivenöl

Branchenkennern zufolge könnte Sonnenblumenöl bald das Preisniveau von Olivenöl erreichen, das durchschnittlich für 6,50 Euro pro Liter angeboten wird. Wobei Bio-Produkte und edle Sorten durchaus bis zu 30 Euro pro Liter kosten können.

Der Grund für die Knappheit und die steigenden Speiseöl-Preise ist der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die das wichtigste Importland der EU für Sonnenblumenkerne ist. Wegen des Kriegs fällt ein Drittel der Anbaufläche aus. Größter Sonnenblumenerzeuger weltweit ist Russland, gegen das die EU weitreichende Sanktionen verhängt hat.

Nach Angaben von Branchenverbänden ist die Versorgung in Deutschland nicht gefährdet, allerdings wird es auch künftig Engpässe und steigende Preise geben. Doch gibt es weiterhin keinen Grund, auf Wucherangebote einzugehen. 50 Euro für eine Flasche Sonnenblumenöl, wie es bereits vereinzelt im Internet angeboten wurde, sollten Verbraucher keinesfalls bezahlen.

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