"Nicht nur schöne Worte"

Satter Bonus: Deutscher Schraubenhersteller zahlt Mitarbeitenden 4000 Euro Inflationsprämie

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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27.12.2022, 10:42 Uhr
Der Schraubenhersteller Würth zahlt seinen Mitarbeitenden eine Prämie von 4000 Euro. (Symbolfoto)

© colourbox.com Der Schraubenhersteller Würth zahlt seinen Mitarbeitenden eine Prämie von 4000 Euro. (Symbolfoto)

Zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger hat die Bundesregierung mit dem dritten Entlastungspaket die Inflationsprämie eingeführt. Unternehmen können durch die Regelung ihren Mitarbeitenden eine steuerfreie Prämie bis maximal 3000 Euro auszahlen - allerdings freiwillig. Jede Firma entscheidet selbst, ob und in welchem Rahmen sie dies machen möchte. Viele deutsche Unternehmen haben allerdings selbst Probleme, die derzeit hohen Energiepreise zu bezahlen und verzichten daher auf den Sonderbonus für ihre Mitarbeitenden.

Beim Schraubenhersteller Würth mit Hauptsitz in Künzelsau (Baden-Württemberg) sieht es jedoch anders aus. Im Interview mit dem Handelsblatt spricht Reinhold Würth, Chef des Familienunternehmens, seinen Angestellten "Anerkennung, Respekt und Dankbarkeit" aus.

Der Unternehmer zeigt sich zudem von seiner großzügigen Seite: Er will allen Mitarbeitenden die 3000 Euro Inflationsprämie steuerfrei auszahlen. Zudem haben seine Beschäftigten bereits eine Sonderzahlung von 1000 Euro netto erhalten. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich, wenn man nicht nur schöne Worte macht, sondern auch etwas zahlt", sagte Würth der Zeitung.

Reinhold Würth, Chef des Familienunternehmens, spricht seinen Angestellten "Anerkennung, Respekt und Dankbarkeit" aus.

Reinhold Würth, Chef des Familienunternehmens, spricht seinen Angestellten "Anerkennung, Respekt und Dankbarkeit" aus. © Marijan Murat/dpa/Archivbild

Die Würth-Gruppe steuert zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auf einen Umsatz von 20 Milliarden Euro zu. Dies wäre ein neuer Meilenstein in der Firmenhistorie, denn der Umsatz hätte sich damit in weniger als zehn Jahren verdoppelt.

Sich selbst hat der Unternehmer mit einem Kunstwerk beschenkt. Er kaufte kürzlich das "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte dies am Freitag der Deutschen Presseagentur. Der 87-Jährige ersteigerte das Bild für 20 Millionen Euro.

Er will das Werk allerdings nicht nur für sich haben: "Früher oder später wird es in unseren Ausstellungen auftauchen, da kann es sich jeder kostenlos anschauen", sagte er dem Handelsblatt. Auf die Frage, wie viele Kunstwerke Würth inzwischen habe, sagte der Milliardär: "Wir bewegen uns auf die 20.000 zu."