Fränkisches Unternehmen

Spielwaren-Firma Haba will über 600 Stellen streichen

Erik Stecher

Thementeam Regionale Wirtschaft und Wohnen

E-Mail zur Autorenseite

04.10.2023, 17:36 Uhr
Stellenabbau statt Spielfreude steht derzeit bei Haba im Vordergrund.

© Daniel Vogl, dpa Stellenabbau statt Spielfreude steht derzeit bei Haba im Vordergrund.

Der Spielwaren-Hersteller Haba plant einen deutlichen Stellenabbau: Über 600 Jobs sollen wegfallen. Dieser Schritt ist Teil des Sanierungskonzepts „Zukunftspakt 2030“, das die Traditionsfirma aus Bad Rodach am Mittwoch dem Betriebsrat und den Beschäftigten präsentierte.

Aktuell hat die Haba Familygroup in Deutschland 1677 Arbeitsplätze, diese sollen in den kommenden Jahren auf rund 1000 Stellen reduziert werden. Das Unternehmen gehört zu den größten Arbeitgebern im Raum Coburg. Die Insolvenz der bekannten Firma hatte großes Aufsehen erregt, wie schon die Einstellung der Marke Jako-o.

"Mit dem vorgestellten Zukunftspakt 2030 wird das Unternehmen mit rund 1000 Beschäftigten agil, kosteneffizient und klar strukturiert ausgerichtet, was eine nachhaltige Zukunftsfähigkeit ermöglichen würde", heißt es in einer Pressemitteilung von Haba.

"Schmerzhafte Einschnitte nötig"

„Um die Haba Familygroup zukunftsfähig aufzustellen und das Traditionsunternehmen in Richtung seines 100. Geburtstags erfolgreich zu transformieren, sind grundlegende und für alle Beteiligten überaus schmerzhaft Einschnitte nötig“, erklärt Generalbevollmächtigter Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger und ergänzt: „Zu den zentralen Elementen der erfolgreichen Sanierung gehören eine klare Positionierung der Marken, tragfähige Kostenstrukturen und eine nachhaltige Aufstellung des Unternehmens nach innen wie außen. Wir sind überzeugt, dass die Haba Familygroup mittelfristig zukunfts- und wettbewerbsfähig ausgerichtet werden kann.“

Zum Sanierungskonzept gehört laut Haba auch eine „schlankere Führungsorganisation“. Das Konzept sei ein klares Bekenntnis zum Standort Bad Rodach und zur Region Oberfranken.“ Der Produktionsstandort Eisleben (Sachsen-Anhalt) habe aus eigener Kraft unter dem Dach von Haba keine Zukunft mehr.

Die Marke Haba werde sich auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern fokussieren. Die Marke Haba Pro solle seine Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganzagseinrichtungen ausbauen.

In der kommenden Woche sollen umfangreiche Gespräche zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der Geschäftsführung beginnen. Dessen Zustimmung ist bis Ende November erforderlich, um den „Zukunftspakt 2030“ umzusetzen.

Keine Kommentare