Wann könnte Trend enden?

Spritpreise auf Jahrestiefstand: Tanken aktuell so günstig wie nie 2025 - doch wie lange noch?

Johanna Mielich

Online-Redakteurin

E-Mail zur Autorenseite

10.05.2025, 16:35 Uhr
Tanken ist billiger geworden. (Symbolbild)

© Sven Hoppe/dpa Tanken ist billiger geworden. (Symbolbild)

Sowohl Superbenzin der Sorte E10 als auch Diesel sind im allwöchentlichen Preisvergleich des ADAC auf Jahrestiefstständen angekommen. E10 verbilligte sich demnach um 1,5 Cent und kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags beispielsweise 1,672 Euro pro Liter. Der Dieselpreis sank um 1,6 Cent auf 1,556 Euro. Das waren die niedrigsten Werte seit dem 13. Dezember beziehungsweise 3. Oktober vergangenen Jahres.

Spritpreise auf Jahrestiefstand: Was ist der Grund?

Als Treiber für den aktuellen Rückgang sieht der ADAC das Sinken des Ölpreises. Derzeit koste ein Barrel der Sorte Brent rund 62 US-Dollar, in der Vorwoche lag der Preis noch über zwei Dollar höher.

Grund für die vergleichsweise niedrigen Preisen für Kraftstoffe und Heizöl in Deutschland ist vor allem die weltweite Wirtschaftsflaute, die zu einem Rückgang der Ölnachfrage geführt hat. Zusätzlich drückt ein starkes Förderangebot der OPEC-plus-Staaten auf den Preis, die der „Bayerische Rundfunk“ am Samstag erklärt. Besonders Chinas schwächeres Wachstum senkt den globalen Energieverbrauch. Auch Donald Trumps aggressive Zollpolitik trägt zur Verunsicherung und somit zur geringeren Nachfrage bei – für Verbraucher bislang ein positiver Nebeneffekt.

Bei den Spritpreisen sieht der Verkehrsclub sogar noch Luft nach unten. Bisher seien die niedrigeren Ölpreise noch nicht in ausreichendem Maße an die Kunden weitergegeben worden, kritisiert er. „Ob der jüngste Rückgang sich noch fortsetzen wird, bleibt abzuwarten“, so der ADAC in der Mitteilung.

Wann endet der Trend?

Laut dem „BR“ könnte dieser Trend bald enden. Steigt die Nachfrage wieder – etwa durch ein Ende des Handelsstreits mit den USA – oder gelingt es der OPEC, ihre Fördermengen besser zu steuern, könnten die Ölpreise rasch wieder anziehen. Zusätzlich dürfte ab 2027 eine europaweite CO₂-Bepreisung Heizöl und Kraftstoffe deutlich verteuern – um bis zu neun Cent pro Liter.

Tipps zum günstiger Tanken – das rät der ADAC

Wer zusätzlich beim Tanken sparen will, sollte einige grundsätzliche Dinge beachten, wie der ADAC betont. Neben einer spritsparenden Fahrweise lassen sich die Tankkosten mit einigen Tipps weiter reduzieren:

Wer beim Tanken sparen will, sollte nicht einfach zur nächstgelegenen Tankstelle fahren oder zu ungünstigen Zeiten zur Zapfsäule greifen. Laut ADAC schwanken die Preise im Tagesverlauf deutlich: Am günstigsten tankt man abends – vor allem zwischen 19 und 20 Uhr sowie nochmals zwischen 21 und 22 Uhr. Morgens, etwa gegen 7 Uhr, sind die Preise oft am höchsten – Benzin kostet dann im Schnitt über 6 Cent mehr pro Liter, Diesel sogar über 7 Cent.

Zudem lohnt sich ein Preisvergleich, denn je nach Anbieter können die Unterschiede bis zu 7 Cent pro Liter betragen – an Autobahntankstellen fällt der Aufschlag sogar noch deutlich höher aus. Wer also bewusst günstigere Stationen ansteuert, spart nicht nur Geld, sondern stärkt auch den Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt.

Ein weiterer Spartipp betrifft die Kraftstoffwahl: Wer einen Benziner fährt, der nach November 2010 gebaut wurde, kann in der Regel bedenkenlos E10 tanken. Dieses ist günstiger als E5 – so lassen sich im Schnitt weitere 5 bis 6 Cent je Liter sparen.