Verdi kündigt Arbeitskampf an

Streik zum Black Friday: Warum Ihr Amazon-Paket auf sich warten lassen könnte

Jonas Volkert

Online-Redakteur

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23.11.2023, 17:04 Uhr
Unter anderem das Logistikzentrum in Dortmund wird pünktlich zum Konsum-Fest Black Friday bestreikt.

© IMAGO/D. Kerlekin/Snowfield Photography Unter anderem das Logistikzentrum in Dortmund wird pünktlich zum Konsum-Fest Black Friday bestreikt.


Am morgigen Freitag locken wieder satte Rabatte - der Black Friday hat sich zwischenzeitlich auch hierzulande als großes Shopping-Ereignis etabliert. Ursprünglich stammt der Trend aus den USA und soll am Tag nach dem alljährlichen Thanksgiving-Fest den Auftakt für das für den Einzelhandel so wichtige Weihnachtsgeschäft machen. Günstige Preise sollen die Konsumlust der Kaufwilligen noch steigern. Ganz vorne mit dabei: der Versandriese Amazon. Doch hiesige Schnäppchenjägerinnen und -jäger könnten länger als gewohnt auf den neuesten Staubsauger, Stabmixer oder Schneeschaufel warten.

Der Grund: Die Gewerkschaft Verdi (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft) ruft die Beschäftigten in den als "Fulfillment-Center" bezeichneten Logistik-Knotenpunkten des Versandhändlers zum Streik auf. Die Forderung gilt für den gesamten Freitag, 24. November.

So wolle man dem Amazon "verdeutlichen, wer diese Umsätze erwirtschaftet und wer noch immer auf den Einstieg in Tarifverhandlungen wartet". Weltweit gehe es den Angestellten des Versandriesen darum, sich "mit Gewerkschafter*innen und Zivilgesellschaft für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen einzusetzen", sagt dazu Verdi-Bundesvorstand Silke Zimmer.

Bayern nicht direkt von Streiks betroffen

Betroffen sind die fünf Fulfillment-Center Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Dortmund und Bad Hersfeld. In der Region ist damit zwar kein Zentrum direkt betroffen, aufgrund der Verflechtungen in der Logistik des Anbieters könnte es aber dennoch zu Verzögerungen beim Versand auch in Franken kommen. Insgesamt gibt es in Deutschland 20 Logistikzentren von Amazon. Amazon verspricht deshalb, dass sich Kundinnen und Kunden vom Streik nichts zu spüren bekommen sollen.

Die Gewerkschaft erhofft sich weitere Verbesserung bezüglich der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. In der offiziellen Streik-Ankündigung schreibt sich ver.di diesbezüglich auch Erfolge bei früheren Aktionen auf die Fahnen: Durch den Druck der Beschäftigten habe der Online-Händler in den letzten Jahren immer wieder Gehälter und Löhne erhöhen müssen. Konkret fordere man diesmal die Anerkennung des Flächentarifvertrags des Einzel- und Versandhandels, sowie einen neuen Tarifvertrag "für Gute und Gesunde Arbeit".