Starke Zahlen im August

Tourismus-Boom in Franken und Bayern? Mehr Übernachtungen als vor Corona

Lukas Koschyk

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7.10.2022, 13:28 Uhr
Das Fränkische Seenland mit seinem angrenzenden Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist ein Dauerbrenner für Urlauber von Nah und Fern. Doch auch andere Städte in Mittelfranken sind beliebte Ausflugsziele.

© e-arc-tmp_20170707-102259-002.jpg, NN Das Fränkische Seenland mit seinem angrenzenden Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist ein Dauerbrenner für Urlauber von Nah und Fern. Doch auch andere Städte in Mittelfranken sind beliebte Ausflugsziele.

Menschen reisen wieder gern nach Bayern. Nachdem sich die Tourismusbranche im Jahr 2021 noch einigen Corona-Einschränkungen ausgesetzt sah, war im Sommer 2022 davon nur noch wenig zu spüren. Die Übernachtungszahlen waren gut: Im Reisemonat August 2022 meldete das Bayerische Landesamt für Statistik für die 11 567 geöffneten Beherbergungsbetriebe Bayerns etwa 4,2 Millionen Gästeankünfte, was einem Plus von 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Auch die Zahl der Übernachtungen stieg um 7,1 Prozent auf rund 12,1 Millionen Übernachtungen, ebenfalls im Vergleich zum Vorjahresmonat 2021.

Besonders interessant: die Übernachtungszahlen übersteigen somit sogar das Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie im August 2019 mit damals rund 11,6 Millionen Übernachtungen (Gästeankünfte August 2019: rund 4,3 Millionen).

Nürnberg und Schwabach legen rasant zu

Vor allem die Zahl der ausländischen Gäste stieg stark an. Sicherlich auch eine Folge der gelockerten Restriktionen im grenzüberschreitenden Reiseverkehr. Rund eine Million Menschen aus aller Welt reisten im August 2022 nach Bayern und buchten hier gut 2,1 Millionen Übernachtungen. Das waren nahezu doppelt so viele wie im Vorjahresmonat August 2021.

Mittelfranken schlägt bei den Gästeankünften mit einem Plus von 20,4 Prozent besonders zu Buche. Der Regierungsbezirk hatte damit nach Oberbayern die größten Zugewinne. Vor allem Nürnberg und Schwabach stechen heraus: In Nürnberg stieg die Zahl der Gästeankünfte um 30,3 Prozent, in Schwabach sogar um 68,1 Prozent.

Bei den Übernachtungen übertraf Nürnberg sogar seine Zahl aus dem Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Damals zählte die Frankenmetropole im August 316 329 Übernachtungen, im Jahr 2022 waren es 327 799. Auch Schwabach hatte im August 2022 deutlich mehr Übernachtungen und Gäste als vor der Pandemie 2019.

Die meisten absoluten Übernachtungen nach Nürnberg auf Platz eins verzeichnete der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit dem Tourismus-Dauerbrenner Fränkisches Seenland (225 824). Hier bleiben Urlauber in Mittelfranken auch durchschnittlich am längsten, im bisherigen Jahresverlauf bis August nämlich 3,7 Tage.

Von den zwölf kreisfreien Städten und Landkreisen im Regierungsbezirk verzeichnete keiner ein Minus. Einzig der Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim stagnierte nahezu.

In Oberfranken sticht vor allem die Stadt Coburg hervor. Sie hatte bei der Zahl der Gäste gegenüber August 2021 einen Zuwachs von 52,2 Prozent. Trotzdem belegt sie absolut bei den kreisfreien Städten in Oberfranken nur den dritten Platz, hinter dem beliebten Ausflugsziel Bamberg und Bayreuth. Bayreuth profitiert dabei im August vor allem von den Wagner-Festspielen, so auch dieses Jahr mit knapp 30 Prozent mehr Übernachtungen als noch im August 2021.

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