Zusammenarbeit beendet

Trotz antisemitischer Äußerungen: Deshalb verkauft Adidas wieder "Yeezy"-Schuhe

Johanna Michel

Online-Redaktion

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26.2.2024, 15:17 Uhr
In einer dritten Verkaufsaktion will Adidas noch einmal "Yeezy"-Schuhe verkaufen, die in inzwischen beendeten Kooperation mit dem Rapper Kanye West entstanden sind.

© imago stock&people, imago/Eastnews / Christophe Gateau/dpa/Archivbild In einer dritten Verkaufsaktion will Adidas noch einmal "Yeezy"-Schuhe verkaufen, die in inzwischen beendeten Kooperation mit dem Rapper Kanye West entstanden sind.

Am Montag, 26. Februar, hat das Unternehmen Adidas angekündigt, dass erneut "Yeezy"-Schuhe verkauft werden sollen, die vor Jahren von US-Rapper Kanye West designt wurden. Die Zusammenarbeit mit ihm hat das Unternehmen 2020 beendet, nachdem der Rapper unter anderem mit antisemitischen Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Ursprünglich sollten die Produkte daraufhin vernichtet werden. Zu dem Zeitpunkt waren aber schon Millionen von Schuhen produziert, wie das "Handelsblatt" berichtete, weshalb sich Adidas-Chef Björn Gulden dazu durchrang, die Restbestände noch zu verkaufen.

Das geschah bereits vor der Ankündigung am Montag im Zuge zweier vorheriger Aktionen, bei denen die Schuhmodelle aus der ehemaligen Kooperation mit West verkauft wurden. Bei der jetzigen Ankündigung handelt es sich also um keine gänzlich neue Aktion des Unternehmens.

Einnahmen an ausgewählte Organisationen gespendet

Jetzt, in der dritten Verkaufsaktion, werden die Produkte in den nächsten Wochen nach und nach, allerdings lediglich über die Online-Plattformen angeboten. Das erklärte Adidas am Montag in der Mitteilung weiter. Von den Einnahmen spendete das Unternehmen seit der Beendigung der Kooperation im Oktober 2022 bereits einen "signifikanten Betrag" an ausgewählte Organisationen, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen.

Wie die "Deutsche Presseagentur" berichtet, hatte die Trennung von West erhebliche Einbußen für Adidas bedeutet. Schon vor Wochen kündigte das Unternehmen an, 2024 weitere "Yeezy"-Schuhe zum Verkauf anzubieten - zu kostendeckenden Preisen. Laut "dpa" würde dies "Umsätze in Höhe von etwa 250 Millionen Euro bedeuten. Damit würden weitere nennenswerte Abschreibungen unnötig."

Adidas hatte mit den hochpreisigen Designerprodukten im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zwischendurch waren sogar Verluste für das Betriebsergebnis befürchtet worden, für den Fall, dass größere Posten hätten abgeschrieben werden müssen. Die Abverkäufe im Jahr 2023 brachten noch einmal Umsätze in Höhe von 750 Millionen Euro.

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