Firma sieht keine andere Option

Trotz Rekordumsatz: Fürther Spielwarenhersteller Bruder erhöht die Preise

30.1.2023, 10:55 Uhr
Ein Großteil der Produkte wird nach wie vor im Stammwerk in Fürth gefertigt. Dieses soll - ebenso wie der Produktionsstandort im tschechischen Pilsen - modernisiert werden.

© Klaus Gruber | office@dolphinpho / Bruder Ein Großteil der Produkte wird nach wie vor im Stammwerk in Fürth gefertigt. Dieses soll - ebenso wie der Produktionsstandort im tschechischen Pilsen - modernisiert werden.

Der Spielwarenhersteller Bruder aus Fürth-Burgfarrnbach hat erstmals in seiner Geschichte die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz geknackt.

"Den Abschluss von 2022 betrachte ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt Paul Heinz Bruder, geschäftsführender Gesellschafter, laut einer Mitteilung. "Wir konnten einen großartigen neuen Umsatz-Gipfel erklimmen und den Erlös erneut um 8,5 Prozent steigern. Allerdings standen wir in der Firmengeschichte auch noch nie so großen Herausforderungen gegenüber. Die steigenden Rohstoffpreise von Kunststoff, Papier und Pappe, Stahlzuschläge oder auch Transportzuschläge ließen unsere Kosten für Zukaufteile explodieren. Hinzu kamen die unkalkulierbar steigenden Energiekosten.“

Während des Jahres 2022 habe der fränkische Hersteller eine Preiserhöhung für den Handel noch abwehren und die Belastungen selbst ausgleichen können - für 2023 sei dies allerdings nicht mehr möglich. Händler müssten für das laufende Jahr deshalb "mit rund zehn Prozent Erhöhung der Einkaufspreise" rechnen.

Ziel: das Erreichte halten

Mit Prognosen für 2023 ist Bruder vorsichtig - die Entwicklung der Kaufkraft gerade von Familien sei schwer abzuwägen. "Erneuten Wachstumserwartungen stehen wir derzeit verhalten gegenüber. Wir würden uns aber freuen, wenn wir das Erreichte halten können", so Paul Heinz Bruder.

Für Bruder arbeiten gut 500 Menschen, darunter 24 Auszubildende. Die Firma liefert ihre Spielwaren - unter anderem Modelle von Traktoren, Lkw und Einsatzfahrzeuge bekannter Marken - in über 60 Länder. Der Wegfall der Absatzmärkte in der Ukraine und Russland sei gut kompensiert werden, berichtet das Unternehmen.

Ein Großteil der Produkte wird nach wie vor im Stammwerk in Fürth gefertigt. Dieses soll - ebenso wie der Produktionsstandort im tschechischen Pilsen - modernisiert werden. Neue Produkte will Bruder auf der Nürnberger Spielwarenmesse, die am 1. Februar beginnt, vorstellen.

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