Trotz Verluste: Kfz-Zulieferer Leoni mit starkem 4. Quartal 2020

28.1.2021, 12:51 Uhr
Im 4. Quartal 2020 lief es bei Leoni besser als von vielen Analysten erwartet. Die Lage beim Kfz-Zulieferer bleibt dennoch angespannt.

© Daniel Karmann, dpa Im 4. Quartal 2020 lief es bei Leoni besser als von vielen Analysten erwartet. Die Lage beim Kfz-Zulieferer bleibt dennoch angespannt.

Die "sequentielle Verbesserung" des operativen Geschäfts habe sich im abgelaufenen Quartal fortgesetzt, teilte Leoni mit. Mit anderen Worten: Die bereits zuvor begonnene Erholung des finanziell angeschlagenen Unternehmens nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr hält an. Die Zahlen, so der Kfz-Zulieferer weiter, seien zudem deutlich besser ausgefallen, als von den meisten Analysten im Vorfeld erwartet.

Analyst: "Sicherlich ein Lichtblick"

Konkret lag der operative Gewinn - bereinigt allerdings um Sondereffekte sowie die Kosten für das Sanierungsprogramm "Value 21" - im Schlussquartal 2020 auf Basis vorläufiger Zahlen bei rund 63 Millionen Euro. Noch wichtiger mit Blick auf die Liquidität: Den Free Cashflow erwartet Leoni bei rund 126 Millionen Euro. Beide Werte haben sich gegenüber dem Vorjahresquartal stark verbessert.

"Das 4. Quartal stellt sicherlich einen Lichtblick dar", urteilt denn auch Marc-René Tonn, Finanzanalyst bei Warburg Research. Der von Leoni-Chef Aldo Kamper seit dessen Antritt im Herbst 2018 eingeschlagene Weg, statt auf Wachstum um jeden Preis verstärkt auf die Rendite zu achten, sei sicherlich "genauso richtig wie alternativlos".

Kein Grund für Entwarnung bei Leoni

Für Entwarnung sei es jedoch noch zu früh, warnt Tonn und spricht von einer "Momentaufnahme", wenn auch einer schönen. Keine Freude bereitet dem Analysten etwa, dass Leoni in seiner Mitteilung auch von "Rückstellungen für künftig erwartete Verluste aus bestehenden Aufträgen" spricht, die man im 4. Quartal erhöht habe. "Und unter dem strich hat das Unternehmen im Gesamtjahr einen Verlust gemacht."

In der Tat rechnet Leoni nach derzeitigem Stand für das Gesamtjahr 2020 mit einem operativen Ergebnis von minus 57 Millionen Euro und einem Free Cashflow von minus 53 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen will der Kfz-Zulieferer am 17. März 2021 vorstellen.

Kfz-Zulieferer startet zuversichtlich ins Jahr 2021

In das aktuelle Jahr sind die Nürnberger zuversichtlich gestartet. Der Vorstand gehe von einer weiteren Nachfrageerholung und damit verbunden von steigenden Umsätzen und Gewinnen aus. Vorausgesetzt, ein neues Aufflammen der Corona-Pandemie führe nicht erneut zu Produktionsunterbrechnungen oder Störungen in den Lieferketten.

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