Umstrittener Kuh-Spot von Katjes: Jetzt meldet sich Klöckner

20.10.2019, 17:46 Uhr

Eine Sprecherin von Katjes bestätigte, die Aufforderung des Werberats erhalten zu haben. Die Vorwürfe würden nun geprüft, hieß es. Wie die Rheinische Post berichtet, verteidigt Katjes den Spot: "Man sieht tagtäglich in der Werbung die Verkitschung der Milchindustrie. Da muss es auch einmal möglich sein, die andere Seite darzustellen", zitiert die Zeitung eine Unternehmenssprecherin.

In einem am Montag auf Facebook veröffentlichten Video zeigt Katjes in düster gezeichneten Bildern, wie zahlreiche Kühe im Gleichschritt zu Melkanlagen laufen. Eine Stimme sagt: "Jedes Leben ist wertvoll. Und Kühe sind keine Milchmaschinen."

Das Unternehmen wirbt damit für eine vegane Schokolade, die mit einem Haferdrink hergestellt wird. "Der Clip ist eine sehr einseitige und überzogene Visualisierung von Massentierhaltung", kritisierte Heintschel von Heinegg. Es werde suggeriert, dass alle Molkereien ihre Tiere so hielten und jeder Milchkonsument Tiere ausbeute.

Zuvor hatte bereits Markus Drexler vom Bayerischen Bauernverband getwittert: "Das ist diskriminierend und ungerechtfertigt." Für den Fall, dass Katjes den Werbespot nicht löscht, kann der Werberat das Unternehmen öffentlich rügen. Der Rat habe den Fall nun zudem an die Wettbewerbszentrale weitergeleitet, sagte Heintschel von Heinegg. Diese prüfe, ob das Werbevideo gegen das Wettbewerbsrecht verstoße.

Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner meldete sich per Twitter zu Wort, bezeichnet die Katjes-Kreativen als "hippe Werbefilmer", die noch nie einem Kuhstall gewesen seien.

Ein Tweet, der mehr Gegenwind als Zustimmung erzeugt, liest man sich die direkten Reaktionen darauf durch. "Getroffene Hunde bellen" heißt es da beispielsweise, oder auch dass der Sport - anders als Klöckner behauptet - kein "Landwirtschaftsbashing" sei, da er ja Werbung für Hafermilch zeige, was ebenfalls ein landwirtschaftliches Produkt sei.

Katjes selbst freut sich über so viel Aufmerksamkeit für den Spot und vor allem auch über viele positive Rückmeldungen. Das Unternehmen spricht auf seiner Facebook-Seite von einem "Lovestorm".

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