TANlock 3.0: Sicherheit für Serverschränke

Unternehmen aus Spalt gewinnt Innovationspreis

2.9.2021, 16:00 Uhr
Freuen sich über die Auszeichnung: Mirko Jan Fath, Jürgen Sept und Wido Fath (von links).

© Elisabeth Seiler Freuen sich über die Auszeichnung: Mirko Jan Fath, Jürgen Sept und Wido Fath (von links).

Sind meine Daten sicher? Diese Frage stellen sich nicht nur Privatpersonen, sondern auch viele Firmen, die kein eigenes Rechenzentrum mit Netzwerk- und Serverschränken besitzen, sondern sich mit mehreren Unternehmen eines teilen. Aber auch firmeneigene Rechenzentren sollten vor Datenklau und unberechtigten Zugriffen geschützt werden. Um sicherzustellen, dass die Festplatten in den Serverschränken nicht von Fremden manipuliert werden, hat die Firma Fath Mechatronics aus Spalt ein innovatives, elektronisches Schließsystem namens TANlock entwickelt.

Das Unternehmen ist 2016 aus der international tätigen Schwesterfirma Fath ausgegründet worden, die seit 30 Jahren Zubehör für den Maschinenbau produziert. "Wir sind quasi ein Start-up für Innovationen", sagt Entwicklungsleiter Jürgen Sept, der früher bei Fath das Produktmanagement geleitet hat.

Forschungsgelder bekommen

Mit Hilfe von Forschungsgeldern wagten Sept und seine Mitstreiter den Schritt, in den Elektronik- und Softwarebereich einzusteigen - dass dieser Schritt richtig war, zeigt nicht zuletzt die Auszeichnung als "ZIM Einzelprojekt des Jahres 2021" des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand des Bundeswirtschaftsministeriums, kurz ZIM. "Wir waren überrascht, unter mehreren tausend Projekten ausgewählt zu werden", so Sept. Er freut sich, dass der Preis eine super Reputation für Großprojekte sei.

So sehen verschiedene TANlock-Varianten aus.

So sehen verschiedene TANlock-Varianten aus. © Elisabeth Seiler, NN

"Unser prämiertes Forschungsprojekt TANlock 3.0 ist die Weiterentwicklung unseres Vorgängermodells TANlock 2.0, das über Pin-Eingabe funktioniert", erzählt der Entwicklungsleiter. Neu und innovativ sei bei TANlock 3.0, dass die Zugangskontroll-Module im Schließsystem ausgetauscht werden können, wenn sich die Technologie verändert.

Nachhaltiges Sicherungssystem

So könne man das Schloss mit Fingerprint, Touch-Display, RFID oder Venenscan ausstatten. "Das sorgt nicht nur für Nachhaltigkeit, sondern auch für Investitionssicherheit, weil nicht die kompletten Schließanlagen erneuert werden müssen, sondern nur das Modul ausgetauscht wird", sagt Sept, der einige große Unternehmen, Rechenzentrumsbetreiber, Konzerne sowie Schaltschrankhersteller zu seinen Kunden zählt, für die teils individuelle TANlocks entwickelt wurden.


Damit beim Augenlaser nicht die Software versagt: Diese Firma sorgt für sichere IT-Systeme


Bereits 2018 belegte TANlock als Innovationsführer für den Bereich „Elektronische Schließsysteme für Serverracks“ den dritten Platz beim „Deutschen Rechenzentrumspreis“. Dieses Jahr wurde eine Partnerschaft mit NTT Docomo, einem der größten Telekommunikationsunternehmen, eingegangen. Und die Forschung geht auch weiter, so Sept: "Wir erforschen neue Produkte im Bereich kritische Infrastruktur" - mehr will er aber noch nicht verraten.

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