VR Bank Nürnberg strebt Megafusion an

Astrid Loeffler

Politik und Wirtschaft/Pegnitz

E-Mail zur Autorenseite

29.10.2020, 15:41 Uhr
Durch den Zusammenschluss der der VR Bank Nürnberg mit den VR Banken Fürth-Neustadt-Uffenheim und Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach entstünde die größte Volks- und Raiffeisenbank Frankens mit einer prognostizierten gemeinsamen Bilanzsumme von etwa 4,7 Milliarden Euro. Im Bild ist die Zentrale in der Tullnau in Nürnberg zu sehen.

© Roland Fengler Durch den Zusammenschluss der der VR Bank Nürnberg mit den VR Banken Fürth-Neustadt-Uffenheim und Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach entstünde die größte Volks- und Raiffeisenbank Frankens mit einer prognostizierten gemeinsamen Bilanzsumme von etwa 4,7 Milliarden Euro. Im Bild ist die Zentrale in der Tullnau in Nürnberg zu sehen.

"Wir haben heute eine schöne Botschaft zu verkünden", begann Dirk Helmbrecht, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Nürnberg, den kurzfristig anberaumten Pressetermin, bei dem es um nicht weniger ging als um die Fusion zur dann größten VR Bank Frankens. Mit einer prognostizierten gemeinsamen Bilanzsumme von etwa 4,7 Milliarden Euro entstünde ein gewichtiger Player im regionalen Bankenmarkt. Und das sei durchaus so gewollt, wie Johannes Hofmann, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach, ausführte.

Keine fusionsbedingten Kündigungen

"Im Bereich Digitalisierung sind immense Investitionen erforderlich", nannte Hofmann ein Beispiel. "Wieso sollen das drei Häuser selber stricken?" Außerdem wären beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern sonst Nachbesetzungen erforderlich, die beim bereits spürbaren Run auf gute Kräfte zusehends schwerer würden. Fusionsbedingte Kündigungen schlossen die Bankenchefs bei dem Pressetermin aber aus - genauso wie die Schließung von Filialen.

Ohnehin solle es für die Kunden wie die derzeit fast 700 Mitarbeiter ein hohes Maß an Kontinuität geben: So würden die Namen der einzelnen Häuser ebenso beibehalten wie die persönlichen Ansprechpartner und die Betreuung durch die jeweiligen Geschäftsstellen. Insgesamt 51 Filialen (ohne SB-Stellen) gehören zu den drei Einzelinstituten, die in dieser Form auf jeden Fall bis Juni 2021 bestehen bleiben sollen. Danach sollen sie als selbständige Niederlassungen weitergeführt werden.

Vertreter haben es in der Hand

Angestrebt werde eine Fusion Mitte nächsten Jahres rückwirkend zum 1. Januar 2021, sofern bis dahin alle Vertreterversammlungen grünes Licht gegeben haben, skizzierte Helmbrecht. Die drei Hauptmotive für den partnerschaftlichen Zusammenschluss seien die Erhöhung der Marktfähigkeit in Zeiten weiter steigenden Drucks auf die Zinsspanne, eine höhere Arbeitgeberattraktivität und Effizienz-Kosten-Aspekte. „In dieser Partnerschaft, mit einem auch in Zukunft hohen Maß an Selbständigkeit der beteiligten Häuser, sehen wir die Möglichkeit, besser, schneller und effizienter zu werden und gleichzeitig unsere Präsenz vor Ort zu stärken und nahe an den Menschen zu bleiben“, resümierte der Vorstandsvorsitzende.

Mit ihren Fusionsplänen stehen die drei VR-Banken nicht alleine da. Im Nürnberger Land beispielsweise feilen gerade die Raiffeisenbanken Altdorf-Feucht, Hersbruck und Lauf an einem Zusammenschluss. Die Häuser in Bamberg und Forchheim haben diesen Schritt indes bereits hinter sich. Dass angestrebte Fusionen von VR-Banken mitunter auch zum Scheitern verurteilt waren, zeigt ein Blick in die Vergangenheit.
Problematisch waren dabei mitunter ungleiche Partner. Nicht umsonst betonen die Verantwortlichen jetzt die ähnlichen Startvoraussetzungen, die sich etwa in Bilanzsummen von 1,782 Milliarden Euro (Erlangen), 1,474 (Nürnberg) und 1,442 (Fürth) zeigten.

9 Kommentare