Wegen Corona: Verdi fordert mehr Geld für Pflegeberufe

3.4.2020, 15:28 Uhr

Dass Beifallklatschen den verdienten Lohn im Gesundheits- und Sozialbereich nicht ersetzt, ist hinlänglich bekannt. Ver.di Mittelfranken bringt jetzt eine konkrete Summe ins Spiel. Die Gewerkschaft fordert eine Zulage von 500 Euro im Monat für alle Beschäftigten dieser Berufsgruppen.

Einen grundlegenden Systemwechsel nach der Corona-Krise hält etwa der Nürnberger ver.di-Sekretär Bernhard Bytom für unausweichlich. Höhere Löhne, mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen müssten kommen. Viel zu lange sei in der Gesundheitsversorgung, in der Rettung und anderswo gespart worden. Bytom: „Das Personal wurde nur als Kostentreiber gesehen.“

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Aktuell bräuchten Pflegende, aber auch Beschäftigte im Sozialbereich mehr Schutz vor dem Virus. Gerade in Pflegeheimen, ambulanten Diensten, Kitas und Behinderteneinrichtungen werde „deutlich zu wenig getestet“, heißt es in einer Presseerklärung des für Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen zuständigen Fachbereichs. Nach wie vor fehlten Schutzmasken und -kleidung.



Ein wunder Punkt sei gerade jetzt das Reinigungspersonal, dessen Arbeitspensum wegen Covid-19 derart erhöht worden sei, dass Hygienestandards gefährdet würden. „Nach der Krise muss die durch Outsourcing und Tarifflucht gekennzeichete Sparpolitik überdacht werden“, betont Tanja Kirchner, die bei ver.di für Krankenhäuser und Servicegesellschaften in der Region zuständig ist.