Management bleibt optimistisch

Weniger Gewinn: Diagnostik-Umbau und Abschreibungen belasten Siemens Healthineers

Martin Damerow

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10.5.2023, 11:10 Uhr
In den Hallen der Healthineers werden unter anderem Magnetresonanztomographen gefertigt, die in alle Welt verkauft werden. In dieser Sparte spielt das Unternehmen aus Erlangen in der Weltelite mit.

© Harald Sippel, NN In den Hallen der Healthineers werden unter anderem Magnetresonanztomographen gefertigt, die in alle Welt verkauft werden. In dieser Sparte spielt das Unternehmen aus Erlangen in der Weltelite mit.

Der Medizintechnik-Spezialist Siemens Healthineers macht den Aktionären in der Regel viel Freude. Durch strategisch wohl durchdachte Zukäufe (z.B. Varian in den USA, das Hardware und Softwaresysteme für die Strahlentherapie entwickelt) hat der Konzern seine Position am Weltmarkt merklich verbessert. Und da die Medizintechnik generell ein großer Wachstumsmarkt ist, lösen die jüngsten Zahlen aus dem zweiten Quartal keine allzu große Besorgnis aus.

Merklich weniger Bedarf an Corona-Tests

In den Monaten Januar bis März ist der Umsatz auf vergleichbarer Basis laut Unternehmensangaben um 2,5 Prozent zurückgegangen. "Grund dafür sind die wesentlich niedrigeren Umsätze mit Covid-19 Antigen-Schnelltests", heißt es in einer Pressemitteilung. Das kann keinen verwundern - mit dem Abklingen der Pandemie ist der Bedarf an Corona-Schnelltests merklich zurückgegangen, deswegen lässt sich in dieser Sparte deutlich weniger Geld verdienen.

Rechnet man diesen Faktor aus den Zahlen heraus, sieht es schon besser aus: "Ohne die Antigen-Schnelltests ist der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 11,2 Prozent gestiegen – mit sehr gutem Wachstum in den Segmenten Varian, Imaging und Advanced Therapies", heißt es.

Belastet haben das Unternehmen die Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts. Das Nettoergebnis fiel im vergangenen Geschäftsquartal von 579 Millionen auf 105 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Der Umsatz sank um 2,1 Prozent auf 5,35 Milliarden Euro.

Doch dem Management ist nicht bange, dass es bald wieder bessere Zahlen verkünden kann. "Wir haben im zweiten Quartal ein beeindruckendes Umsatzwachstum erreicht und wichtige Weichenstellungen getroffen. Wir sind voll auf Kurs, unsere Jahres- und Mittelfrist-Ziele zu erreichen", erklärt Bernd Montag, Vorstandsvorsitzender der Siemens Healthineers AG.

Vor allem in Asien haben die Erlanger gute Geschäfte gemacht: "Aus geografischer Perspektive erzielte die Region China ein herausragendes Umsatzwachstum, der Umsatz in der Region Asien, Pazifik, Japan ist beträchtlich gewachsen." Ohne Berücksichtigung der Antigen-Schnelltests verzeichnete auch Amerika ein starkes Wachstum, heißt es weiter.

Im Robotikgeschäft will sich Healthineers auf Anwendungen für Gefäßinterventionen in der Neurologie konzentrieren, kündigte die Siemens-Tochter weiter an. Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 bestätigte Healthineers für den Konzern, zeigte sich aber für die Diagnostiksparte etwas pessimistischer. Zudem erwartet das Unternehmen mehr Gegenwind wegen ungünstiger Wechselkurse.

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