Zum Impfen zu Adidas? Frankens Top-Unternehmen bieten Söder Hilfe an

24.3.2021, 13:52 Uhr
Auch Kasper Rorsted, Chef von Adidas, bietet die Hilfe seines Unternehmens an.

© Sepp Spiegl via www.imago-images.de, imago images/sepp spiegl Auch Kasper Rorsted, Chef von Adidas, bietet die Hilfe seines Unternehmens an.

Die Chefs von Adidas, Datev, GfK, Leoni, Puma sowie Schaeffler stehen für 33.000 Beschäftigte in der Metropolregion. Mit dieser Zahl und der Bereitschaft, ihre Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, versuchen die Unternehmen nun sanften Druck auf die Politik auszuüben.

In einem Schreiben an Ministerpräsident Söder bieten die Firmenchefs an, dass die jeweiligen Betriebsärztinnen und -ärzte sowohl die Beschäftigten der Unternehmen sowie zusätzlich im Schnitt einen von deren Familienangehörigen impfen könnten. "Damit könnten die Unternehmen der Region dazu beitragen, den Schutz der Bevölkerung auszuweiten."

Wenn man davon ausgehe, dass im Schnitt zusätzlich je ein weiteres Familienmitglied mitgeimpft wird, könnten so weitere knapp zwei Prozent der Einwohner der Metropolregion Nürnberg innerhalb kürzester Zeit Impfschutz erlangen, heißt es weiter. "Und das, ohne die öffentlichen Strukturen zu belasten." Allerdings nur in dem Fall, "dass zeitnah große Mengen Impfstoff zur Verfügung stehen".

Erlaubnis für Betriebsärzte stand lange aus

Lange stand jedoch eine Zusage seitens der Bundesregierung für die Betriebsärzte aus, Mitarbeiter entsprechend der Priorisierung gegen Sars-CoV-2 impfen zu dürfen. Zwar habe das Bundesgesundheitsministerium die Betriebsärzte in der Coronaimpfverordnung sowie bei der Impfempfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission des RKI) als Akteure aufgeführt, wie und wann die Einbindung in der Praxis konkret erfolgen soll, sei bislang jedoch nicht geklärt, beklagt etwa der Deutsche Verband der Betriebs- und Werksärzte (VDBW) in einer Pressemitteilung. Deshalb bedürfe es dringend Regelungen und klarer Signale aus der Politik.

"Könnten die derzeitige Impfmenge verdoppeln"

Die 12.000 Betriebsärzte in Deutschland könnten nach eigenen Angaben pro Monat etwa fünf Millionen Beschäftigte impfen. "Im Unterschied zu Hausärzten, die sich auch um akute Krankheitsfälle kümmern müssen, sind Betriebsärzte vor allem mit umfassender Prävention nach verschiedenen Gesetzesgrundlagen befasst", sagt die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Anette Wahl-Wachendorf. Die Betriebsärzte würden die derzeitige Impfmenge damit zunächst verdoppeln.

Die Unternehmen in Bayern stehen jedenfalls bereit. So erklärten etwa Audi, BMW und Siemens, sich auf die Impfung ihrer Belegschaft durch die Betriebsärzte vorzubereiten. Audi hat bereits konkrete Pläne in der Schublade. "Dazu haben wir zum Beispiel bereits Impfräume definiert, die kurzfristig ihren Betrieb aufnehmen können“, sagte eine Sprecherin. "Sobald Impfstoff vorhanden ist, ist das Audi-Gesundheitswesen ,impf-ready‘.“

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