Übergang

Würzburger Straße: Neue Fürther Fahrradbrücke ist kaum möglich

25.10.2021, 06:00 Uhr
Würzburger Straße: Neue Fürther Fahrradbrücke ist kaum möglich

© Foto: Wolfgang Händel

Es wäre eine elegante und bislang schmerzlich vermisste Fahrradanbindung des Stadtwestens an das Zentrum gewesen: die Verlängerung des Ruhsteinwegs mittels einer Brücke über die Bahnlinie nach Bamberg, parallel zur Würzburger Straße. Nun ist die bereits 2015 im städtischen Radverkehrskonzept dargelegte Idee jedoch an der harten Realität gescheitert. Die beengten Platzverhältnisse machen einen Bau an dieser Stelle unmöglich.

Dieses Fazit zogen Stadträte aller Couleur, nachdem sie vor kurzem gemeinsam mit Vertretern von Baureferat und Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) vor Ort waren. "Sehr traurig" sei das, fand Oberbürgermeister Thomas Jung. Er will nun nach Alternativen suchen.

"Wenn etwas unmöglich ist, müssen wir eben das Unmögliche angehen", sagt Jung. Der Brückenschlag für Fahrradfahrer abseits der viel befahrenen und für Radelnde kaum nutzbaren Hauptverkehrsroute Würzburger Straße bleibe jedenfalls auf der Agenda, "denn subjektiv ist es dort viel zu gefährlich". Aus diesem Grund nutzen die meisten notgedrungen die Bürgersteige, unvermeidbare Konflikte mit Fußgängern inklusive.

Letztlich scheiterte die Variante, den nur wenig entfernt von der Würzburger Straße parallel verlaufenden Ruhsteinweg über eine eigene Brücke hinweg zu verlängern, an den widrigen Höhenverhältnissen, wie Baureferentin Christine Lippert vor dem Bauausschuss erläuterte. Zudem sei es dort so eng, dass Bohrgeräte und Montagekräne gar nicht aufgerichtet werden könnten.

Harald Riedel (Grüne), der selbst beim Ortstermin dabei war, stimmte Lipperts Einschätzung zu und sieht als zweitbeste Lösung für einen Brückenschlag die bestehende Verbindung an der Würzburger Straße. "Wir sollten uns darauf konzentrieren und überlegen, ob wir den Radweg an beiden Seiten der Brücke oder nur an einer anbauen", so Riedel.

Statische Schwierigkeiten

Das Baureferat hält allerdings eine Verbreiterung der bestehenden nördlichen Brückenkappe für statisch nicht möglich. Die Errichtung eines eigenständigen Bauwerks erscheine zwar machbar, jedoch stoße man an ähnliche Grenzen wie im Fall des Ruhsteinwegs.


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Außerdem habe die Deutsche Bahn "mit der Errichtung der Fahrstuhlfundamente nun bereits Fakten geschaffen, die die Anbindung zusätzlich erschweren", erklärte Lippert. Es bleibe ein "sehr schwieriges Projekt, das wir aber nicht ad acta legen", versichert sie.

Unterdessen könnte ein Provisorium die Situation verbessern. Geprüft wird nun, inwieweit der ungenutzte Mittelstreifen der vierspurigen Brücke für den Radverkehr geeignet wäre.

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