Zehn Dinge, die Sie über Friedrich Merz wissen müssen

13.1.2021, 12:07 Uhr
Er polarisiert wie kaum eine andere Figur der deutschen Politik: Friedrich Merz. Nach Jahren fernab der Politik gab er 2018 sein Comeback. Zehn Dinge, die Sie über den CDU-Mann wissen müssen.
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Zehn Dinge, die Sie über Friedrich Merz wissen müssen

Er polarisiert wie kaum eine andere Figur der deutschen Politik: Friedrich Merz. Nach Jahren fernab der Politik gab er 2018 sein Comeback. Zehn Dinge, die Sie über den CDU-Mann wissen müssen. © Michael Kappeler/dpa

Friedrich Merz, 1955 in einer Juristenfamilie im Sauerland geboren, sorgt bereits in seiner Zeit am Gymnasium für Aufsehen – allerdings nicht in guter Hinsicht. Erst muss er eine Klasse wiederholen, später die Schule sogar wechseln. Die Begründung: schwere disziplinarische Störungen. Merz selbst berichtet, er habe in dieser Zeit die Haare schulterlang getragen und angefangen, zu rauchen und Bier zu trinken.
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In der Schule fällt er negativ auf

Friedrich Merz, 1955 in einer Juristenfamilie im Sauerland geboren, sorgt bereits in seiner Zeit am Gymnasium für Aufsehen – allerdings nicht in guter Hinsicht. Erst muss er eine Klasse wiederholen, später die Schule sogar wechseln. Die Begründung: schwere disziplinarische Störungen. Merz selbst berichtet, er habe in dieser Zeit die Haare schulterlang getragen und angefangen, zu rauchen und Bier zu trinken. © imago stock&people

Nach Abitur und Wehrdienst studiert Merz Jura in Bonn und Marburg, wird Amtsrichter und später Syndikus beim Verband der Chemischen Industrie. 1989 wird Merz, zuvor bereits Chef der Jungen Union, ins Europäische Parlament in Straßburg gewählt. 1994 wechselt er in den Deutschen Bundestag, wo er in den Reihen der Unionsfraktion schnell aufsteigt.  
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Sein Weg an die Spitze der deutschen Politik führt über die EU

Nach Abitur und Wehrdienst studiert Merz Jura in Bonn und Marburg, wird Amtsrichter und später Syndikus beim Verband der Chemischen Industrie. 1989 wird Merz, zuvor bereits Chef der Jungen Union, ins Europäische Parlament in Straßburg gewählt. 1994 wechselt er in den Deutschen Bundestag, wo er in den Reihen der Unionsfraktion schnell aufsteigt.   © Sepp Spiegl via www.imago-images.de

Merz ist ein Verfechter des Begriffs der „deutschen Leitkultur“: Von Ausländern fordert er in den 2000er Jahren, „unsere Sitten, Gebräuche und Gewohnheiten (zu) akzeptieren“ – was er bis heute in unterschiedlichen Formulierungen wiederholt. Später sieht er einen Weg, Rechtsextremismus zu bekämpfen, in einer stärkeren Grenzsicherung – was ihm viel Kritik einbringt.  
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Merz ist ein Konservativer durch und durch

Merz ist ein Verfechter des Begriffs der „deutschen Leitkultur“: Von Ausländern fordert er in den 2000er Jahren, „unsere Sitten, Gebräuche und Gewohnheiten (zu) akzeptieren“ – was er bis heute in unterschiedlichen Formulierungen wiederholt. Später sieht er einen Weg, Rechtsextremismus zu bekämpfen, in einer stärkeren Grenzsicherung – was ihm viel Kritik einbringt.   © imago/Sven Simon

In der Wirtschaftspolitik gilt Merz als (Neo-)Liberaler – in den 2000er Jahren fordert er Entlastungen für Unternehmen und die Kürzung von Sozialleistungen. 2003 macht er einen Vorstoß, der bis heute mit seinem Namen verbunden ist: Die Steuererklärung müsse so einfach sein, dass sie auch auf einen Bierdeckel passe. Den Vorschlag von nur drei Steuersätzen würde er heute nicht mehr wiederholen, sagt Merz inzwischen. Eine „erhebliche Vereinfachung“ des Steuersystems aber fordert er noch immer.
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Seine bekannteste Idee hat mit einem Bierdeckel zu tun

In der Wirtschaftspolitik gilt Merz als (Neo-)Liberaler – in den 2000er Jahren fordert er Entlastungen für Unternehmen und die Kürzung von Sozialleistungen. 2003 macht er einen Vorstoß, der bis heute mit seinem Namen verbunden ist: Die Steuererklärung müsse so einfach sein, dass sie auch auf einen Bierdeckel passe. Den Vorschlag von nur drei Steuersätzen würde er heute nicht mehr wiederholen, sagt Merz inzwischen. Eine „erhebliche Vereinfachung“ des Steuersystems aber fordert er noch immer. © imago/Sven Simon

Zuletzt fand Friedrich Merz nur anerkennende Worte für die Kanzlerin, dabei gilt das Verhältnis der beiden als belastet. Der Grund: Im Jahr 2000 folgt Friedrich Merz Wolfgang Schäuble als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bundestag nach. Zwei Jahre später aber ist er den Posten schon wieder los – weil der Fraktionsvorsitz von der damaligen Parteivorsitzenden für sich beansprucht wird – Angela Merkel. 2009 verlässt Merz den Bundestag und nennt politische Differenzen als Grund.
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Angela Merkel fügt ihm seine größte Niederlage zu

Zuletzt fand Friedrich Merz nur anerkennende Worte für die Kanzlerin, dabei gilt das Verhältnis der beiden als belastet. Der Grund: Im Jahr 2000 folgt Friedrich Merz Wolfgang Schäuble als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bundestag nach. Zwei Jahre später aber ist er den Posten schon wieder los – weil der Fraktionsvorsitz von der damaligen Parteivorsitzenden für sich beansprucht wird – Angela Merkel. 2009 verlässt Merz den Bundestag und nennt politische Differenzen als Grund. © Ralf Hirschberger, dpa

Nach seiner Zeit im Bundestag arbeitet Merz als Anwalt und wirkt in den Aufsichts- und Verwaltungsräten mehrerer Unternehmen mit. Vier Jahre lang gehört er auch dem Aufsichtsrat von Blackrock an. Kritiker werfen dem gigantischen US-Vermögensverwalter vor, als „Heuschrecke“ auf den Finanzmärkten zu agieren und vermuten Interessenskonflikte bei Merz – der legt das Mandat schließlich nieder.  
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Seine Lobbyisten-Tätigkeiten bringen ihn immer wieder in Erklärungsnot

Nach seiner Zeit im Bundestag arbeitet Merz als Anwalt und wirkt in den Aufsichts- und Verwaltungsräten mehrerer Unternehmen mit. Vier Jahre lang gehört er auch dem Aufsichtsrat von Blackrock an. Kritiker werfen dem gigantischen US-Vermögensverwalter vor, als „Heuschrecke“ auf den Finanzmärkten zu agieren und vermuten Interessenskonflikte bei Merz – der legt das Mandat schließlich nieder.   © imago stock&people

2018 gibt Merz das von vielen Konservativen ersehnte Comeback in der Politik: Er bewirbt sich um den CDU-Vorsitz. Seine Kontrahenten: Jens Spahn (rechts) und Annegret Kramp-Karrenbauer. Merz schafft es in den zweiten Wahlgang, unterliegt dort aber Kramp-Karrenbauer. 
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Sein erster Angriff auf den CDU-Vorsitz scheitert

2018 gibt Merz das von vielen Konservativen ersehnte Comeback in der Politik: Er bewirbt sich um den CDU-Vorsitz. Seine Kontrahenten: Jens Spahn (rechts) und Annegret Kramp-Karrenbauer. Merz schafft es in den zweiten Wahlgang, unterliegt dort aber Kramp-Karrenbauer.  © Michael Kappeler, dpa

Durchaus überraschend: Friedrich Merz findet – trotz unzähliger auseinandergehender Positionen – viel Lob für die Grünen. "Die Partei arbeitet sehr diszipliniert und sehr profund“, sagt Merz. "Diese Leute sind im Stoff. Die sind im Thema. Die verstehen, worüber sie sprechen.“ Die CDU könne sich daran ein Vorbild nehmen. 2020 bewirbt er sich erneut um den Vorsitz, die Kontrahenten sind diesmal Armin Laschet (Mitte) und Norbert Röttgen (links).
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Als Vorbild für die CDU nennt er: die Grünen

Durchaus überraschend: Friedrich Merz findet – trotz unzähliger auseinandergehender Positionen – viel Lob für die Grünen. "Die Partei arbeitet sehr diszipliniert und sehr profund“, sagt Merz. "Diese Leute sind im Stoff. Die sind im Thema. Die verstehen, worüber sie sprechen.“ Die CDU könne sich daran ein Vorbild nehmen. 2020 bewirbt er sich erneut um den Vorsitz, die Kontrahenten sind diesmal Armin Laschet (Mitte) und Norbert Röttgen (links). © Michael Kappeler, dpa

Was vor 20 Jahren galt, stimmt immer noch: Friedrich Merz polarisiert wie kaum ein anderer Unionspolitiker. Ein Beispiel: Der „Bild“-Zeitung sagt Merz auf Nachfrage, er zähle sich zur „gehobenen Mittelschicht“ in Deutschland. Ökonomen widersprechen: Merz, der nach eigenen Angaben von 2018 „rund eine Million Euro“ brutto im Jahr verdient, sei ganz klar Teil der Oberschicht. 
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Kontroverse Äußerungen bringen ihm immer wieder Ärger ein

Was vor 20 Jahren galt, stimmt immer noch: Friedrich Merz polarisiert wie kaum ein anderer Unionspolitiker. Ein Beispiel: Der „Bild“-Zeitung sagt Merz auf Nachfrage, er zähle sich zur „gehobenen Mittelschicht“ in Deutschland. Ökonomen widersprechen: Merz, der nach eigenen Angaben von 2018 „rund eine Million Euro“ brutto im Jahr verdient, sei ganz klar Teil der Oberschicht.  © Florian Gaertner/photothek.net via www.imago-images.de

Friedrich Merz ist seit 1981 mit seiner Frau Charlotte verheiratet, sie haben drei erwachsene Kinder. In einem Interview mit der „Bunten“ lobt Charlotte Merz auch die Kochkünste ihres Mannes. „Spaghetti Frutti di Mare ist sein Lieblingsgericht, das gelingt immer und schmeckt auch mir gut“, sagt sie. „Und er geht auch einkaufen oder bügelt seine Hosen selbst.“ Merz ist außerdem Hobbypilot und Funkamateur.
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Er kocht, bügelt – und hebt gerne mal ab

Friedrich Merz ist seit 1981 mit seiner Frau Charlotte verheiratet, sie haben drei erwachsene Kinder. In einem Interview mit der „Bunten“ lobt Charlotte Merz auch die Kochkünste ihres Mannes. „Spaghetti Frutti di Mare ist sein Lieblingsgericht, das gelingt immer und schmeckt auch mir gut“, sagt sie. „Und er geht auch einkaufen oder bügelt seine Hosen selbst.“ Merz ist außerdem Hobbypilot und Funkamateur. © imago/Sven Simon

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