Neumarkter Festspiele

26.7.2014, 08:56 Uhr
Neumarkter Festspiele

© Andrea Lerzer

Die Olympia- Schießanlage in München-Hochbrück ist traditionell der Austragungsort für die bayerischen Meisterschaften der Bogenschützen. Extrem heiß war es diesmal und dies stellte die über 400 Akteure vor besondere Herausforderungen.

Die Neumarkter Bogenschützen waren mit 18 Teilnehmern wieder einmal der Verein mit den meisten Startern – schon eine Glanzleistung an sich, doch es sollte zu richtigen „Neumarkter Festspielen“ werden, quer durch alle Altersklassen.

Begonnen haben die Jüngsten: Bei den Schülern B gab es tolle Leistungen aus Neumarkter Sicht. Erik Nißlbeck kämpfte sich nach verhaltenem Start immer weiter nach vorne und belegte am Ende einen hervorragenden vierten Platz. Zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Max Meyerhöfer und Carl-Luca Späth, beide konnten sich sehr gut im Mittelfeld platzieren, landete er im Teamwettbewerb auf Platz drei. Bei den Schülern A sicherte sich Patrick Rackl mit neuer persönlicher Bestleistung von 614 Ringen Platz neun, Erik Kohler landete in der Mitte des Feldes.

Nachmittags kam es dann zum „Neumarkter Goldrausch“: Die Jugendmannschaft mit Alex Nißlbeck, Fabian Burger und Fabian Obst wiederholte ihren Titelgewinn aus der Hallensaison nun auch in der Freiluft, im Einzel konnte jedoch nur Nißlbeck an die guten Trainingsleistungen anknüpfen. Er überzeugte in seinem ersten Jugendjahr mit 569 Ringen und wenn ihm der Start besser gelungen wäre, hätte er einen Podiumsplatz auch im Einzel verwirklichen können.

Norbert Franz machte es bei den Senioren spannend. Der inzwischen schon fast zum Abonnement-Sieger für bayerische Titel avancierte Neumarkter schoss gut, aber die Konkurrenz ließ ihm keine Ruhe. So blieb es spannend bis zum Schluss und Norbert Franz gewann am Ende mit drei Ringen Vorsprung den Titel.

Völlig überraschend kam der dritte Titel aus Neumarkter Sicht an diesem Nachmittag. Stefan Resnik hatte sich erstmals für die bayerische Meisterschaft qualifiziert und spekulierte insgeheim mit einer Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft.

Sensationelle 623 Ringe

Das war sein Ziel, doch an diesem Tag lief es einfach perfekt für ihn und er erzielte das beste Ergebnis aller Neumarker bei dieser Meisterschaft: 623 Ringe! Eine sensationelle Ringzahl, natürlich persönliche Bestleistung, und an diesem Tag eindeutig zu viel für die Konkurrenz in der Altersklasse. Georg Girbinger wurde hier Siebter, Rudolf Zeitler und Wolfram Illner platzierten sich im Mittelfeld. In der Mannschaftsabrechnung wurde es nochmal spannend, Neumarkt war am Ende Zweiter, ringgleich mit Rang drei, die mehr geschossenen Zehner gaben den Ausschlag.

Am nächsten Tag hatten die Neumarkter in den Königsklassen auch noch drei heiße Eisen im Feuer: Sara Wexler und Andrea Lerzer bei den Damen sowie Oliver Obst in der Schützenklasse.

Alle drei lieferten einen super Vorkampf und gingen souverän ins Finalschießen der besten Acht. Andrea Lerzer war nach dem Vorkampf Zweite, gleich gefolgt von Sara Wexler, Oliver Obst hervorragender Vierter.

Während Wexler im ersten Finalschießen ihrer Karriere Pech hatte, zogen ihre beiden Vereinskameraden Runde für Runde weiter. Sara Wexler scheiterte nach hart umkämpften Pfeilen erst im Stechschuss an ihrer Gegnerin und belegte Platz fünf.

Andrea Lerzer und Oliver Obst ließen sich hingegen nicht aufhalten und stürmten beide ins Goldfinale. Beide lagen hier bereits mit 0:4 Sätzen zurück und zeigten dann ihr Kämpferherz: Oliver Obst gegen den Nationalkaderschützen Felix Wieser und Andrea Lerzer gegen die Nationalkaderschützen und bayerische Dauer -Siegerin Veronika Haidn-Tchalova.

Beide schafften den Satzausgleich zum 4:4. Oliver Obst leistete sich dann einen unglücklichen Schuss, sein Gegner nutzte dies gnadenlos aus und holte sich den Titel.

Andrea Lerzer hingegen bot Haidn-Tchalova weiterhin die Stirn und zwang sie nach einem Unentschieden in den Stechpfeil. Nun wurde selbst eine international so erfahrene Athletin nervös, und Lerzer krönte ihre tolle Leistung mit 8:6 für die Neumarkter, die damit ihren zweiten bayerischen Meistertitel innerhalb von 14 Tagen einfuhren.

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