Mit einem Video gegen Rassismus

16.2.2016, 19:11 Uhr

Die beiden Nürnberger „Mosaik“- Teilnehmer erhalten den zweiten und dritten Preis. Welche zwei Münchner Gruppen den ersten Platz errungen haben, will die Jury erst bei der Preisverleihung am 21. März verraten.

Ein Video „gegen Rassismus, Islamismus und Antisemitismus“ haben die Berufsschüler gedreht und auf die Homepage ihrer Berufsschule gestellt. Es vermittelt eine einfache Botschaft: Nicht wegschauen, wenn eine pöbelnde Gruppe ein unschuldiges Opfer angreift. „Wir sollten uns trauen, etwas zu sagen“, meint Schüler Tugay Durduran.

Die Beschäftigung mit dem Thema Rassismus und die Arbeit an dem Video habe die Jugendlichen sensibler und schneller gemacht, meint ihr Lehrer. Zuvor seien sie zögernder und unsicherer gewesen. Die Berufsschulklasse BFS 10 bekam für den zweiten Platz 1700 Euro der insgesamt 9000 Euro Preisgeld. Die Jury würdigte die fächerübergreifende Zusammenarbeit, die auch in der Freizeit stattfand. Außerdem könne eine größere Breitenwirkung durch das Einbeziehen der ganzen Schule entstehen.

Der Verein „Junge Stimme“, bei dem sich etwa 60 türkischstämmige Jugendliche engagieren, wurde mit dem dritten Preis (1300 Euro) ausgezeichnet. Er hatte mit über 30 weiteren Initiativen ein Straßenfest gegen Rassismus und Diskriminierung in der Südstadt organisiert. „Der Aufseßplatz hat dieses Fest gebraucht. Die Leute waren zufrieden und haben uns abends sogar noch beim Aufräumen geholfen“, meint Taylan Özen. Allen Beteiligten hat es so viel Freude bereitet, dass sie heuer ein weiteres Straßenfest veranstalten.

Für den „Mosaik-Jugendpreis“ der beiden Städte Nürnberg und München gab es insgesamt 13 Bewerbungen. Er wurde bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben. Begleitend dazu hat das Theaterstück „Ins Herz“ von Regisseur Dieter Schneider Premiere — und zwar am 18. März um 19.30 Uhr im Künstlerhaus, Königstraße 93. Es befasst sich in fiktiver Form mit einer Familie eines NSU-Opfers.

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