Wertvolle Unterstützung für ältere Menschen

5.12.2016, 20:50 Uhr
Wertvolle Unterstützung für ältere Menschen

© Foto: Fred Froese/privat

Insgesamt 15 Seniorennetzwerke gibt es derzeit im Stadtgebiet, die von verschiedenen Trägern wie der Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Diakonie oder dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) koordiniert werden. Ihre Aufgaben sind vielfältig, wie Dieter Rosner erklärte. Er ist seit Anfang des Jahres als Leiter des Seniorenamts tätig und weiß um die steigende Bedeutung der Netzwerke.

„Mit ihrer Hilfe ist es immer mehr Menschen möglich, bis ins hohe Alter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben zu können", sagte er. Denn hier wird stets versucht, in Krisensituationen zu helfen oder die richtigen Ansprechpartner zu vermitteln. Aber auch für die Teilhabe an Bildung und Kultur engagieren sich die Mitarbeiter der Netzwerke. Ein großes Problem ist die Vereinsamung alter Menschen.

Das weiß Doreen Degenkolbe nur zu gut. Sie ist Koordinatorin des Seniorennetzwerkes Wöhrd und stößt immer wieder an Grenzen, wenn es darum geht, ältere Menschen aus der Isolation zu holen. „Da sie nirgendwo hingehen und sich in ihr Zuhause zurückziehen, ist es fast unmöglich, an sie ranzukommen“, bedauert Degenkolbe. Sie versucht, über Hausärzte und Kliniken die notwendigen Kontakte zu knüpfen.

An ihre Grenzen stößt sie auch, wenn es darum geht, finanziell weniger gut gestellten Menschen konkrete Hilfen im Haushalt oder der Pflegeunterstützung zu vermitteln. „Wenn keine Pflegestufe gewährt wird und keine Rücklagen da sind, ist es schwer zu helfen. Vor allem ältere, alleinstehende Frauen sind betroffen.“

Diese Probleme gibt es allerdings nicht nur in Wöhrd, sondern in nahezu allen anderen Netzwerken genauso. Trotzdem sei es letztlich unmöglich, ein Konzept zu entwickeln, das allen Netzwerken übergestülpt werden könnte. Das betonte Sonja Bauer, die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion. „Jedes Netzwerk muss individuell gestaltet werden.“

Dabei muss genau geschaut werden, was die älteren Menschen vor Ort benötigen“, sagte Bauer. Außerdem dürfe das Gebiet, für das ein solches Netzwerk zuständig sei, offenbar nicht zu weitläufig sein.

Dass Fischbach, Altenfurt und Brunn in einem zusammengeschlossen seien, erweise sich in der Praxis schon als problematisch, hieß es. Weil sich die Senioren in Brunn beispielsweise kaum dazu bewegen lassen würden, zu einer in Altenfurt stattfindenden Veranstaltung zu gehen. Der Weg sei ihnen schlichtweg zu weit.

Erneut wurde während der Veranstaltung zudem der Wunsch laut, auch im Knoblauchsland ein Seniorennetzwerk aufzubauen. Und man hofft auf mehr Mitarbeiter für die bestehenden Netzwerke. „Je erfolgreicher ein Netzwerk ist, desto stärker werden die Mitarbeiter zum Opfer ihres eigenen Erfolges“, hieß es.

Denn irgendwann sei die Fülle an Aufgaben nicht mehr zu bewältigen. Deswegen müsse das Personal aufgestockt werden, um dauerhaft ein vielfältiges Angebot bereitstellen zu können.

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