5. Dezember 1968: Wünsche werden wahr

5.12.2018, 07:00 Uhr
5. Dezember 1968: Wünsche werden wahr

© Kammler

Eisenbahnen, Autorennbahnen, Puppen, Lernmittel- und Experimentierkästen, Hobby- und Gesellschaftsspiele, Kinder- und Jugendbücher sind „heiße“ Favoriten in den Kinderherzen. Doch „keine ausgesprochene Spielzeug-Favoriten“, stellt der Spielwarenhandel beim diesjährigen Weihnachtsgeschäft fest, das übereinstimmend als „sehr gut“ bis „recht gut“ bewertet wird.

„Na, a Pupp'n will i net“, bekundete resolut das sechsjährige, blonde Christinchen. Ihr Herz schlägt für die Eisenbahn. Doch das Puppengeschäft läuft, wenn es auch nicht das ganz große Geschäft ist. Unverkennbar, wie bei allen Spielzeugartikeln, ist der Trend zur Qualität. Funktionspuppen, die laufen und sprechen, nässen und weinen können, verzeichnen einen flotten Absatz. Auch die Puppenserie „Brüderlein und Schwesterlein“ hat nach den bisherigen Erfahrungen eine gute Aufnahme gefunden.

Die Eisenbahn ist weiter stark „im Gespräch“. Gegenüber dem Vorjahr haben die Eisenbahnen „um eine Idee angezogen“. Vor allem die Spur-I-Bahnen fanden zahlreiche Käufer. Autorennbahnen, in den letzten Jahren Mitfavorit, finden gegenwärtig wieder ein größeres Interesse, nachdem sie in den Vormonaten weniger gefragt waren.

„Großartig eingeschlagen“ hat der Lern-Computer, der von einem bekannten Lernmittelhersteller auf den Markt gebracht wurde. Der Verlag ist mit Aufträgen bis Ende März 1969 ausgebucht. Das Geschäft mit Lernmittel- und Experimentierkästen ließ sich nach übereinstimmender Auskunft „recht gut“ an. Obwohl das Fernsehen einen beachtlichen Teil der Freizeit der Kinder in Anspruch nimmt, fehlen Gesellschaftsspiele und Jugendbücher auf keinem Wunschzettel.

Gutes Spielzeug aus Plastikmaterial „holt enorm auf“. Dagegen läßt das Interesse für billige Holzspielsachen nach, während Qualitätsholzspielwaren ihren Platz in der Gunst des Käufers behaupten.

Insgesamt erhofft der Handel bei Spielwaren ein Geschäft, das – alles in allem – mindestens dem des Vorjahres entspricht. Auf keinen Fall wird aber das diesjährige Weihnachtsgeschäft die Umsatzzahlen von 1966 erreichen, resignieren die Händler, und das, obwohl sich beim Kunden wieder mehr der Trend durchzusetzen beginnt: Für das Kind ist nichts zu teuer.

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