9. Dezember 1968: Hoher kirchlicher Gast im Süden

9.12.2018, 07:00 Uhr
9. Dezember 1968: Hoher kirchlicher Gast im Süden

© Ulrich/Maiwald

Bei der Weihe der neuen Nikodemuskirche in Röthenbach bei Schweinau – das Gebiet mit rund 4.000 Seelen, das bisher zu Eibach gehörte, wurde damit zur selbständigen Pfarrei – hielt er am Vormittag die Festansprache. Am Nachmittag besuchte er die Paul-Gerhardt-Gemeinde in Langwasser und nahm an einem Podiumsgespräch teil, das im neuen Gemeinschaftshaus von Arbeitsminister Dr. Fritz Pirkl geleitet wurde.

Diese Diskussion sollte den Anstoß für einen neuen Anfang des Miteinander und Füreinander im modernen Stadtteil Nürnbergs geben.

„Völlig ohne Tradition“

Als „Hausherr“ hieß Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter den Landesbischof in Langwasser willkommen, dem sich – mit Spielen, Gesprächen und mit Liedern – eine Gemeinde vorstellte, die nach den Worten von Pfarrer Georg Wenzel „völlig ohne Tradition aufgebaut wurde, die mündige Laien hat und die das Kuratorenamt wachsen sah“.

Man habe in dieser Gemeinde bewußt einen Aufbau mit Experimenten gewählt, erläuterte Pfarrer Wenzel. „Das Alte wäre ebenso risikoreich gewesen, deshalb wollten wir gleich etwas Neues!“ Damit meint er der Geistliche vor allem die Gemeinschaft von Christen in einer nicht hierarchisch, sondern partnerschaftlich gegliederten Kirche. Wie fruchtbringend sich dieser Aufbau auch im Zusammenwirken mit Andersgläubigen auswirkt, bewies die Teilnahme des katholischen Staatsministers und von Wenzels katholischem Amtsbruder.

Gegenseitige Hilfe

Landesbischof Dietzfelbinger wünschte in seinem Grußwort der Gemeinde rechtes Wachstum und daß sie so lebendig bleibe, wie sie sich ihm jetzt präsentiere. Als besonders wichtig – gerade in einem neuen und ständig wachsenden Stadtteil – bezeichnete er die gegenseitige Hilfe, weil jede Hilfe ein Stück Gemeinschaft aufrichte.

Vor dem Podiumsgespräch hatten der Landesbischof und der Oberbürgermeister gemeinsam die Ausstellung „Lebensgeschichte und -zeichen der Trabantenstadt und ihrer Kirchengemeinden“ besichtigt, die mit Fotos, Zeichnungen und Modellen auf das Entstehen von Langwasser sowie seine künftigen Aufgaben eingeht.

Verwandte Themen


Keine Kommentare