Roßtaler macht bei "Wetten, dass..?" zweiten Platz

14.12.2007, 00:00 Uhr
Roßtaler macht bei

© Bidner-Wunder

"Daheim hat es eigentlich zu 70 bis 80 Prozent immer geklappt", sagt Manuel Radlinger drei Tage nach seinem großen Auftritt in Graz am heimischen Esstisch sitzend. "Sonst hätte ich die Wette ja nicht angemeldet."

Wie genau er auf seinen Wettvorschlag gekommen ist, weiß er gar nicht mehr, "aber Carrera ist immer noch mein Hobby und ich hab' mir halt gedacht: es wird mal wieder Zeit zu 'Wetten, dass..?' zu gehen", meint der junge Mann ganz gelassen.

Und das hat ja geklappt. Seine Wette: Mit jedem seiner 50 Carrera-Autos, die sich durch ihre Fahreigenschaften unterscheiden, fährt er seine Bahn in einer vorgegebenen Zeit. Das bedeutete: Thomas Gottschalk wählte ein Auto aus, seine Wettpaten - die Köche Sarah Wiener, Johann Lafer und Horst Lichter - gaben eine Zeit zwischen sieben und zwölf Sekunden vor. "Aufgeregt war ich eigentlich nur mal ganz kurz vor dem Auftritt, ich kannte ja schon alles", erzählt Manuel ganz cool.

An der Aufregung kann es also nicht gelegen haben, dass er drei Mal mit seinen Zeiten danebenlag. Bei der ersten Runde nur um 0,4 Sekunden. "Das war irgendwie der Knackpunkt, weil ich dann unter Druck stand", beurteilt der 18-Jährige die Lage im Nachhinein. Als zweites folgte eine sehr schnelle Zeit - ausgerechnet mit einem seiner langsamsten Autos. "Da bin ich einfach zu wenig Risiko eingegangen, weil ich Angst hatte rauszufliegen", weiß Manuel nun, denn obwohl Gottschalk ihm in fränkischer Verbundenheit noch eine dritte Chance gab, war für ihn die Wette gelaufen.

Schmatzende Kühe

"Ich war schon enttäuscht, aber dabei sein ist alles - und gegen die Kühe hätt' ich eh nichts ausrichten können", meint Manuel in Anspielung auf den späteren Wettkönig Achim Jehle, einen Bauern aus Sulmingen, der seine Kühe am geräuschvollen Apfelkauen identifizierte und beim Namen nennen konnte.

Der gewiefte junge Mann aus Roßtal überraschte dann sogar den eifrig mitfränkelnden Thomas Gottschalk mit seiner Grußliste: Um niemanden zu vergessen, hatte er eine etwa ein Meter lange Liste geschrieben. Bei seinem Opa angekommen, musste das Publikum spontan lachen. Doch der schlagfertige Manuel hatte die richtige Antwort parat: "Da braung's gar ned lach'n, meim Opa geht’s nämlich ned guud." Allerdings, gibt er reumütig zu, habe er nach der Retourkutsche völlig vergessen, seinen anderen Opa und die beiden Omas zu grüßen.

Lichter und Lafer, die gegen ihn getippt hatten, mussten als Wetteinsatz auf Töpfen "Jingle Bells" spielen. "Später, bei der Aftershow-Party hat mir der Lichter dann erzählt, dass er selber eine Carrera-Bahn hat und daher mitgefiebert hat", berichtet Manuel. Und eine Einladung zur Kochsendung des Duos hat er auch eingeheimst.

Party mit Promis

"Dieses Mal waren auch viel mehr Promis auf der Party als letztes Mal, zum Beispiel Til Schweiger, Nora Tschirner, Piet Klocke oder Klaus Eberhartinger", erzählt der Gymnasiast immer noch begeistert. Ein Medien-Hype wie bei seinem ersten Auftritt vor drei Jahren herrscht nun allerdings nicht. Damals waren sämtliche regionale Zeitungen und Fernsehsender auf ihn zugekommen.

"Aber zum Beispiel auch Carrera hat sich bei mir gemeldet und seitdem darf ich bei den Carrera-Meisterschaften mitfahren", sagt der Roßtaler, und ganz stolz fügt er hinzu, dass er schon zwei Mal deutscher Vize und ein Mal sogar Deutscher Meister geworden ist.

Überhaupt sind Autos und Geschwindigkeit seine große Leidenschaft. In seiner Freizeit fährt er gerne Cart, beziehungsweise seit einem Jahr mit dem eigenen Auto. Als nächste große Aufgabe steht für den Schüler am Gymnasium Stein jetzt allerdings erst mal das Abitur auf dem Plan. Und die nächste Wette? "Was Konkretes hab' ich noch nicht, aber ich lasse mir bestimmt wieder was einfallen."