8. Oktober 1968: "Grünes Licht" am Talübergang

8.10.2018, 07:00 Uhr
8. Oktober 1968:

© Ulrich

Auf dem vielgenutzten Platz bewegen sich nach dem Umbau die Verkehrsteilnehmer auf eigenen Bahnen: die Fußgänger in Tunnels, die Straßenbahn auf eigenem Gleiskörper und die Autos auf breiten Fahrbahnen. Wenn jetzt ohne großes Zeremoniell die letzten Barrieren an der Südseite der Kressengartenstraße fallen – die endgültige Verschleißdecke wird erst im Frühjahr 1969 aufgebracht – dürfen sich die Nürnberger ein wenig an die Brust klopfen. Wie vorher am Plärrer oder am Bahnhofsplatz haben sie geduldig die "Operation am schlagenden Herzen" überstanden, die sie oftmals zwang, auf verschiedensten Umleitungen ihr Ziel anzusteuern.

Der Lohn der Geduld: statt der früher üblichen Stauungen und der Gefahren, die insbesondere Fußgängern an diesem Knotenpunkt drohten, garantiert die moderne "Verkehrsdrehscheibe" ein zügiges Vorankommen und ein Höchstmaß an Sicherheit. Die neuen Straßen sind in der Regel 7,50 Meter breit und mit zwei Spuren in jeder Richtung versehen. Sie werden von fünf Tunnels unterquert, je einer in der Bahnhof- und Kressengartenstraße, weitere drei im Bereich des Wöhrder Talüberganges.

Die Fahrbahnen auf der Brücke sind durch einen sechs Meter breiten Grünstreifen voneinander getrennt. Widerlager und Mittelpfeiler wurden auf Betonpfählen gegründet, die rund zehn Meter in die Tiefe reichen. Die lichte Weite ist mit zwei Öffnungen von je 22,5 Metern so bemessen worden, daß die volle Hochwassermenge abfließen kann. Außerdem entstand westlich der Dürrenhofstraße entlang der tiefer gelegenen Grundstücke eine 160 Meter lange und über vier Meter hohe Stürzmauer samt einer drei Meter breiten Treppe für die Passanten.

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