Die Marke mit dem Wankelmotor

15.11.2011, 11:12 Uhr
Die Marke mit dem Wankelmotor

© dapd

Noch verstauben in dem alten Tramdepot am Senkelbach nahe dem Wertachbrucker Tor im Augsburger Norden alte Straßenbahnen. Doch schon in zwei bis drei Jahren soll hier ein Europäisches Museum der japanischen Automarke Mazda entstehen. Zumindest, wenn es nach den Plänen von Joachim und Markus Frey geht.

Der 43-Jährige und sein zwei Jahre jüngerer Bruders haben jüngst das denkmalgeschützte Gebäude von den Augsburger Stadtwerken erworben und wollen hier auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern ihre beeindruckende Autosammlung präsentieren.

Rund 200 alte Autos, davon rund 150 der Marke Mazda, haben die beiden zusammen mit ihrem Vater Walter Frey in den vergangenen mehr als 50 Jahren gesammelt. Dabei hat der 67-jährige Senior, der bereits vor rund 40 Jahren ein Mazda-Autohaus in Augsburg eröffnete, dass noch heute in Familienhand ist, die Leidenschaft zweifellos an seine Söhne vererbt. Zwar war sein erster Oldtimer ein Opel Kapitän, doch setzte sich langfristig die Liebe zu japanischen Autos durch.

Faszinierend an der Marke Mazda ist für die Freys die Wankelmotor-Technologie, der Mazda lange als einziger Autohersteller treu geblieben ist. Beim Wankelmotor wird im Gegensatz zum konventionellen Hubkolbenmotor die Verbrennungsenergie ohne Umweg einer Hubbewegung direkt in eine Drehbewegung umgesetzt. Ein weiterer Grund sei die Zuverlässigkeit.
 


Star der Sammlung ist ein Mazda Cosmo
 

Die Sammlung umfasst mittlerweile Fahrzeuge aus allen Jahrgängen, wobei der Schwerpunkt in den 1970ern liegt, als Mazda ein Massenhersteller wurde und auch in Deutschland Fuß zu fassen versuchte, wie Joachim Frey erläutert. „Wir haben schon einige Highlights dabei“, berichtet der 43-Jährige nicht ohne Stolz, etwa einen zweitürigen Mazda R 360 Coupe, dem ersten Mazda-Pkw von 1962 oder einem Mazda-Bus Parkway 26 von 1972.

Daneben umfasst die Sammlung einige dreirädrige Kleinlaster, die Mazda vor allem in den 1950er Jahren produzierte. Der ganze Stolz aber sei ein weißer Mazda 110 S Cosmo aus dem Jahr 1967, wohl auch das wertvollste Stück der Kollektion. Derzeit stehen die Fahrzeuge allerdings verteilt auf einige Hallen in und um Augsburg.

Die Autos stammen etwa zur Hälfte aus Deutschland, während die anderen aus aller Welt kommt. „Wir schauen uns im Internet um, bekommen aber auch vieles angeboten“, erläutert Joachim Frey.

Bislang gibt es ein Mazda-Museum nur in Japan bei Mazda am Werk, wie Frey berichtet: „Und das ist sehr klein“. Die Höhe der Investitionen in das neue Gebäude steht noch nicht fest. Zumindest für den laufenden Betrieb des Museums erhofft sich die Familie allerdings Hilfe aus Japan.

3 Kommentare