Ein neues Zuhause für den Sarotti-Mohr

11.7.2011, 17:44 Uhr
Ein neues Zuhause für den Sarotti-Mohr

© dpad

Betroffen sind in Deutschland die Produktionsstätten in Berlin, Norderstedt und Saalfeld. Zum Verkaufspreis machten die Unternehmen keine Angaben. Barry Callebaut hatte das 1839 gegründete deutsche Unternehmen, zu dem neben Sarotti auch Marken wie Alpia oder Van Houten gehören, erst 2002 übernommen.

Stollwerck beschäftigt etwa 1700 Mitarbeiter und produziert mehr als 100000 Tonnen Schokolade im Jahr. Der Umsatz belief sich zuletzt auf rund 500 Millionen Euro. Das Unternehmen belieferte nach eigenen Angaben zuletzt 26 der 30 größten europäischen Handelsunternehmen mit Schokoladenprodukten, darunter auch Eigenmarken.

Callebaut, nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten, trennt sich mit dem Verkauf von seinem europäischen Verbrauchergeschäft. Die Transaktion muss allerdings noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.

Sinkende Marktanteile in Deutschland für Sarotti & Co

Während Callebaut weltweit vom steigenden Appetit auf Schokolade profitierte, litt das Unternehmen im Geschäft mit Verbraucherprodukten auf dem wichtigen deutschen Markt zuletzt unter sinkenden Verkaufsmengen und dem harten Preiskampf im Einzelhandel.

Der Käufer Sweet Products ist ein belgisches Familienunternehmen mit bislang drei Produktionsstätten in den Niederlanden und Belgien. Eigentümer Fons Walder sagte, die Transaktion stelle einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Gruppe dar. „Die Produktpalette für unsere Kunden wird dadurch erheblich erweitert, und wir erhalten die Gelegenheit, unser Vertriebsnetz auszubauen und die Produktionskapazität zu erhöhen.“

Mit dem Verkauf der Stollwerck-Gruppe verbunden sei eine langfristige Vereinbarung zwischen der Baronie-Gruppe und Barry Callebaut für die Lieferung von 25000 Tonnen Flüssigschokolade pro Jahr und zusätzlichen Lieferungen von Kakaobohnen und Halbfertigprodukten, hieß es in Zürich. Callebaut-Chef Jürgen Steinemann sagte, das Unternehmen habe mit dem Verkauf nach eigener Einschätzung eine sehr gute Lösung für sein europäisches Verbrauchergeschäft und die betroffenen Mitarbeiter gefunden.

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