Glückliche Tage der Kinder aus Slavsk

19.8.2014, 06:00 Uhr
Glückliche Tage der Kinder aus Slavsk

© Foto: Ralf Jakob

„Mit dem Besuch der Kinder aus unserem Kinderheim in Slavsk soll die Verbindung zur Diakonie-Gemeinschaft verstärkt und gefestigt werden“, sagt Schwester Evelyn Dluzak. Zwei Wochen dauerte der Besuch der sieben jungen Gäste und ihrer beiden Betreuerinnen aus dem Projekt „Swetlatschok“ (zu deutsch „Glühwürmchen“).

Schwester Barbara Weith hatte zu Beginn der 1990er Jahre die Beziehungen begründet. Seit 1995 gab es humanitäre Hilfstransporte. Die ehrenamtlichen Helfer erlebten vor Ort immer wieder „unbeschreibliche Armut“. Seit dem Jahr 2000 führt die Diakonie-Gemeinschaft dort ein kleines Kinderheim für Sozialwaisen. Als Babys oder Kleinstkinder wurden sie von den Müttern verlassen oder konnten nicht bei den Familien leben, weil dort Gewalt oder Sucht herrscht. Allen Herkunftsfamilien wurde das Sorgerecht entzogen. Von Beginn an war es das Ziel des Projekts, die Kinder in stabilen Verhältnissen aufwachsen zu lassen und ihre Begabungen zu fördern. Seit 2002 erhielt Schwester Barbara weitere Unterstützung durch Diakonisse Helena Solowjowa. 2010 haben sich die staatlichen Grundlagen für die Heimerziehung in der dortigen Region geändert. Um die Gefahr abzuwenden, nur noch als Durchgangsheim geführt zu werden, haben sich die beiden Diakonissen als Pflegefamilie anerkennen lassen.

Die sieben Kinder haben viel erlebt in Puschendorf und Umgebung. Selbst Ilya, mit 17 Jahren der Älteste, war es „nie langweilig“. Man war in zwei Freizeitparks sowie beim Mittelaltermarkt in Cadolzburg und besuchte einen Schmied im Frankenwald, der Gartengeräte für Russland produziert. Ganz begeistert waren die Jungs vom Schnitzen und Holzbearbeiten. Der 13-jährigen Tatjana gefiel es dagegen in der Bleistiftfabrik von Faber-Castell in Stein am besten.

Da die Kinder neben ihren russischen Paten jeweils noch einen deutschen Taufpaten haben, wurde natürlich der Aufenthalt zu Besuchen genutzt. Eine Maßnahme der russischen Regierung trübte jedoch den Besuch. Weil die Behörden die Auflagen zum Erhalt von Hilfslieferungen aus dem Ausland drastisch erhöht haben, werden die Empfänger leer ausgehen. Die Transporte aus Puschendorf wurden aus diesem Grund nach 18 Jahren eingestellt.

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